Ortsteil als Opfer der A26-Öffnung
Buxtehude wird K48 in Ketzendorf nicht übernehmen

Flächendeckend Tempo 30 wird es auf der Kreisstraße in Ketzendorf nicht geben | Foto: sc
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Das war eine kurzfristig diskutierte Idee, wie die Ketzendorfer vom zunehmenden Verkehr auf der K48 befreit werden könnten: Die Hansestadt Buxtehude übernimmt die Straße vom Landkreis und führt Tempo 30 ein. Der Schleichweg würde dadurch unattraktiv werden. Dieses Gedankenspiel bleibt aber ein Wunsch nach Verkehrsberuhigung. Buxtehude, erklärt der Erste Stadtrat Ralf Dessel, wird die K48 derzeit nicht als Gemeindestraße übernehmen.

Zunehmender Durchgangsverkehr

Hintergrund: Vor einigen Wochen schon hatte die Ortsvorsteherin Else Behrens (CDU) über den zunehmenden Durchgangsverkehr in Ketzendorf geklagt. Der kleine Buxtehuder Ortsteil ist der klare Verlierer der A26-Öffnung bis Neu Wulmstorf.

Über die K48 innerorts in Ketzendorf fahren seitdem 592 Autos und Lkw am Tag mehr, hat der Landkreis Stade bei einer ersten Verkehrszählung nach der A26-Öffnung ermittelt. Bei den Pkw ist die Zunahme mit 2.329 (vorher 1.765) sehr deutlich.

Der Grund für die Steigerung: Der Stau in Ovelgönne an der Kreuzung B3/B73 wird mit dem Schleichweg durch Ketzendorf umfahren. Das ist vor allem für die Pendler interessant, die über die Ortsumgehung Neu Wulmstorf auf die A26 gen Stade fahren wollen.

Kein Interesse Straße zu übernehmen

Ralf Dessel betätigt das Gedankenspiel der Straßenübernahme. Derzeit, das stellt er klar, habe die Hansestadt aber kein Interesse daran, diese Straße vom Landkreis zu übernehmen. Denn dann wäre Buxtehude für Instandhaltung und Sanierung verantwortlich.

Diese Straße wird ohnehin irgendwann von der Kreis- zur Gemeindestraße werden. Vermutlich dann, wenn die Ortsumgehung Elstorf (die Fortführung der B3neu) fertig ist. Stand heute wird dieser 6,5 Kilometer lange Abschnitt der B3neu aber nicht vor 2028 befahrbar sein.

Gut für Dammhausen, schlecht für Ketzendorf

Ob die Straße in Ketzendorf dann dem Kreis oder der Stadt gehört, dürfte dann ohnehin egal sein. Der Schleichweg wird mit der neuen Ortsumgehung unattraktiv, weil es über die B3neu schneller zur A26 gehen wird.

Fraglich, ob die Ketzendorfer so lange mit dem A26-Zubringerverkehr vor ihrer Haustür leben wollen. Nach WOCHENBLATT-Informationen wird es eine komplette Tempo-30-Zone auf der K48 in Ketzendorf nicht geben. Die soll der Landkreis für rechtlich nicht umsetzbar halten.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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