Auf dem Schulweg ein Leben gerettet
Buxtehuder Abiturient reanimiert Herzinfarkt-Opfer

Harun Goymen rettete ein Menschenleben | Foto: wd
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wd. Buxtehude. Auf dem Schulweg wurde er zum Lebensretter: Dank Harun Goymen (18) überlebte Andreas Knop (59) aus Buxtehude einen schweren Herzinfarkt. Der Schulbegleiter der Lebenshilfe war auf dem Gelände der Berufsbildenden Schulen in Buxtehude mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen. Mehr als zehn Minuten reanimierte der Abiturient den bewusstlosen Mann, bis der Rettungswagen mit einem Defibrillator eintraf und Harun ablöste. "Ohne diesen Schüler hätte mein Mann nicht überlebt", ist die Ehefrau Regina Knop überglücklich. "Mein Mann konnte im Krankenhaus operiert werden und ist inzwischen stabil."
Ganz in Gedanken an die bevorstehende Prüfung war Harun Goymen auf dem Weg zur Schule, als er Andreas Knop auf dem Boden liegen sah. Neben ihm Mitschüler Philipp Wieckowski (17): "Lauf ins Sekretariat und hol' Hilfe", rief dieser ihm zu. "Nein, ich übernehme und du holst Hilfe", widersprach Goymen. Und weil er so überzeugend auftrat, überließ ihm der Jüngere das Feld. "Ich hatte das Gefühl, der hat es drauf", sagt Philipp Wieckowski.
Das war in der Tat der Fall und ein Riesenglück für Andreas Knop: Haruns ältere Brüder bieten beruflich Erste-Hilfe-Kurse an und hatten auch ihn für das Thema sensibilisiert: Der 18-Jährige absolviert gerade eine Ausbildung zum Notfallakademie-Dozent und wusste, was zu tun ist. "Andreas reagierte nicht und ich konnte auch den Puls nicht richtig fühlen", sagt Harun. Nachdem er kontrolliert hatte, dass der Mundraum des Opfers frei war, setzte er einen Notruf ab und begann mit der Herz-Lungen-Massage: Zweimal pro Sekunde 30-mal auf den Brustkorb drücken, dann zweimal Mund-zu-Mund-Beatmung. Zehn Minuten lang. "Das war richtig anstrengend", sagt er. Dass er mit seinem Einsatz ein Menschenleben gerettet hat, wurde ihm erst sehr viel später klar. "Erst mal habe ich nur funktioniert und getan, was notwendig war", so der Abiturient. Das Gedankenkarussell ging erst im Anschluss los. Eine Englischprüfung wäre für ihn nicht mehr möglich gewesen. Das sahen seine Lehrer genauso und verschoben die Prüfung.

Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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