Seniorenheim-Besuche mit Einschränkungen wieder erlaubt
Buxtehuder Pflegeheime entwickeln Hygienekonzept
tk. Buxtehude. Ruhig war der Arbeitsalltag von Lars Oldach in den zurückliegenden Wochen nie. Jetzt musste der Leiter der K&S Seniorenresidenz in Buxtehude aber noch eine Schippe drauflegen: Wie kann die Einrichtung möglichst schnell so vorbereitet werden, dass Besuche dort wieder möglich sind? "Dafür muss jede Einrichtung aufgrund ihrer baulichen Gegebenheiten einen eigenen Plan entwickeln." Lars Oldach hat unter anderem eine Wand in dem Gebäude durchbrechen lassen, um einen Besucherraum zu schaffen.
Anfang der vergangenen Woche kam die Ankündigung, dass auch in Niedersachsen Besuche unter Einhaltung von Hygienevorschriften und mit Schutzkonzepten in Seniorenheimen wieder möglich sein werden. "Von heute auf morgen lässt sich das aber nicht umsetzen, obwohl wir darauf wirklich gut vorbereitet waren", sagt Lars Oldach.
Sicherheit oberste Priorität
Die Sicherheit der ihm und seinem Team anvertrauten Menschen habe absolute Priorität. "Gerade jetzt", sagt Oldach, "wo es viele Lockerungen gibt und damit auch das Risiko zumindest theoretisch steigt, dass ein Besucher infiziert sein könnte." Tür auf und das war's, funktioniert also nicht. "Wir können hier aber nicht jeden überall herumlaufen lassen", erläutert der Buxtehuder K&S-Leiter.
Was in manchen Heimen praktiziert wird, nämlich die Cafeteria, die sich oft im Erdgeschoss befindet, mit einer Art Besuchsboxen auszustatten, fiel flach. Die Cafeteria liegt im Obergeschoss und der Weg dorthin wäre unter Hygiene-Aspekten viel zu lang.
Wand durchbrochen
Treffpunkte im Garten einzurichten, wäre theoretisch möglich. Doch Lars Oldach gibt zu bedenken: Einige Bewohner dürfen dann raus, andere nicht - "und wie erkläre ich denen das?". Daher wurde im Erdgeschoss eine Wand durchbrochen und wird mit einer Trennscheibe versehen. Reden ja, Berührungen nein. Das sei auch für viele Angehörige - und für die Bewohner erst recht - besonders hart. Doch Lars Oldach hat keine Alternativen. "Wir haben es geschafft, dass in 13 Wochen nichts passiert ist, wir können jetzt nicht mehr riskieren, als verantwortbar ist."
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.