Buxtehuder Rathausquartier: Das wird das neue Einkaufsparadies
tk. Buxtehude. Die massiven Spundwände aus Eisen sind acht Meter lang und tonnenschwer. Ein Bagger greift sie und rammt sie in den Boden. Erstaunlich: Es gibt keine Vibrationen und kaum Krach. Der Dieselmotor der Baumaschine ist das lauteste Geräusch auf der gesamten Baustelle in der Buxtehuder Altstadt. Andreas Zimmermann, der für das Großprojekt verantwortlich ist, zeigt dem WOCHENBLATT, was sich auf Buxtehudes wichtigstem Baugrund derzeit tut. Der Bodenaushub wird durch das Setzen der Spundwände vorbereitet. Die Baugrube wird danach ausgehoben. Dort entsteht unter anderem die Tiefgarage für die Bewohner, die ihr neues Domizil auf dem Dach des Neubaus beziehen.
Damit der Grundwasserspiegel nicht sinkt - was für die umliegenden Gebäude gefährlich wäre - wird jeder Liter Wasser, der später aus der Baugrube gepumpt wird, wieder zurückgeleitet. Außerdem sorgen Peilbrunnen auf dem Rathausquartier-Areal und in der näheren Umgebung dafür, dass eine Veränderung des Grundwasserspiegels sofort bemerkt wird. "Dann reagieren wir unmittelbar", sagt Zimmermann. Sorgen um die Standfestigkeit des Hauses durch die Arbeiten müsse sich niemand in der Altstadt machen, so Zimmermann.
Erster Eindruck auf dem Gelände des künftigen Einkaufs-Paradieses: Das neue Geschäfts- und Wohnviertel wird ganz schön groß. Das Gefühl von Raum und Platz lässt sich derzeit am besten ermessen, wenn man mitten auf der freigeräumten Fläche steht.
"Das täuscht", meint dagegen Andreas Zimmermann. Das Rathausquartier sei eher klein. Das ursprüngliche Grundstück - also ohne das "Brauhaus" - sei nur rund 2.500 Quadratmeter groß. Eigentlich zu klein für Mieter wie H&M und C&A. Der Zukauf des "Brauhauses" sei daher ein echter Glücksfall gewesen. Kurios: An den ehemaligen Gastro-Tempel erinnern zur Zeit nur noch die Pissoirs, die an einer Wand hängen und schon bald - wie bereits der Küchentrakt - verschwunden sind. Das denkmalgeschützte Brauhaus wird entkernt und aufwändig saniert. Unter anderem wird der Keller zugeschüttet und der Boden auf ein einheitliches Niveau gebracht.
Was zur Zeit gut zu sehen ist: welche denkmalgeschützten Häuser des Rathausquartiers stehen bleiben. Die Zeile von der Breiten Straße zur Kirchenstraße steht ein wenig verloren neben dem großen Nichts.
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