Wie ein Video wichtige Begegnungen schafft
Buxtehuder Seniorenbeauftragte geht kreative Wege
tk. Buxtehude. "Das ist Balsam für die Seele", sagt Frauke Boisch. Sie meint damit das Videoprojekt, das die städtische Seniorenbeauftragte Nicole Rüsch bereits in zweiter Auflage mit Seniorinnen und Senioren dreht. "So macht die Arbeit auch in Corona-Zeiten wieder Spaß", sagt Nicole Rüsch. Ihr geht es in ihrer Arbeit um Begegnung, doch die hat während der Pandemie Zwangspause. So entstand die Idee, eine Kurzgeschichte von Senioren lesen zu lassen und das fertig geschnittene Video zu veröffentlichen.
Eigene Buxtehuder Geschichte wird erzählt
Der Dreh am vergangenen Dienstag fand bei strahlendem Sommerwetter im Stadtpark statt. "Ich besuche manche Senioren dafür auch in ihren Gärten", sagt Nicole Rüsch. Neben Frauke Boisch sind dieses Mal Inge Hinrichs und Jürgen Engelhard die Aktiven vor der Smartphone-Kamera. Sie tragen auswendig einige Sätze der Geschichte vor, dann übernimmt der Nächste die Fortsetzung. Am Ende steht ein gut sechs Minuten langes Video. Die Vorlage für den Text hat Nicole Rüsch im Internet gefunden - aber sehr stark verändert, so dass am Ende eine eigene Buxtehuder Geschichte herauskommt. "Dieses Mal eher nachdenklich und kritisch", sagt Inge Hinrichs, die sich als "Urgestein" in der Buxtehuder Seniorenarbeit bezeichnet und ehrenamtlich seit vielen Jahren aktiv ist.
Erste Mitstreiter bei "Pro-The-Sen" gefunden
Für Frauke Boisch war Theaterspielen lange ein Traum, den sie sich jetzt, nach ihrer Rente, erfüllt. Sie gehört zu den "Pro-The-Sen", eine Senioren-Theatergruppe, die ebenfalls von Nicole Rüsch betreut wird.
Dort fand sie auch die ersten Mitwirkenden für das Videoprojekt. Jürgen Engelhard hat nach dem Tod seiner Frau zuerst zum Mittagstisch gefunden und stellt mit einem Schmunzeln fest: "Dann ging es los mit den 'Pro-The-Sen.'"
Begegnungen schaffen
Spaß, das wird beim Dreh im Stadtpark deutlich, haben alle an dem Projekt. Und der endet nicht mit dem fertiggestellten Video. Senioren, die weder Smartphone noch PC haben und den Kurzfilm daher nicht sehen können, besucht Nicole Rüsch auch in deren Gärten, um ihnen das Video zu zeigen. "Da ist eine Art Besuchsdienst draus geworden." Und damit macht sie wieder das, was ihr ein Anliegen ist: Begegnungen zu schaffen.
Die Seniorenbeauftragte und ihre kreativen Mitstreiter werden nach dem zweiten Video nicht die Arbeit einstellen. "Wir haben noch einige Ideen", kündigt Frauke Boisch an. Beim nächsten Mal könnte es auch etwas mit Singen werden.
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