Sorgen um die Kinder
Buxtehuder Stadtjugendpfleger hofft auf Neustart
tk. Buxtehude. Seit mehr als zwei Monaten hagelt es wegen Corona Absagen. Auch das Buxtehuder Ferienspaßprogramm sowie die Fahrten in den Sommerferien sind abgesagt worden. Alle Einrichtungen vom großen Freizeithaus bis hin zum kleinen Container an der Sagekuhle sind dicht. Einer, dem das besonders Sorgen bereitet, ist Stadtjugendpfleger Gabriel Braun. "Wenn wir in einer der Einrichtungen nach dem Rechten sehen, kommen sofort Kinder angerannt und wir müssen sie auf Abstand halten. Das tut weh." Braun macht sich Sorgen, wie es manchen Kindern und Jugendlichen geht, zu denen das Team der Stadtjugendpflege seit Wochen keinen direkten Kontakt mehr hat.
Alle Ferienangebote abgesagt
Bei vielen Angeboten, sagt der Pädagoge, gehe es natürlich auch darum, miteinander Spaß zu haben. "Aber das ist mitunter ein Mittel zum Zweck, um ganz zwanglos in Kontakt zu kommen." Es gebe sowohl von Kindern und Jugendlichen, aber auch Eltern viele Rückmeldungen, dass sie die Angebote vermissen. Es sind aus Buxtehude allein mehr als 100 Kinder, die auf drei Fahrten gebucht waren. Natürlich sei klar, dass es diese Angebote und ein umfangreiches Programm im Sommer - Ausflüge in den Heidepark und Co. - nicht geben könne. Intensiv arbeitet das Team der Stadtjugendpflege daran, doch irgendetwas im ganz kleinen Rahmen und Corona-kompatibel zu organisieren.
Große Sorgen um Kinder und Jugendliche
"Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bedeutet Nähe", sagt Gabriel Braun. Und genau das geht derzeit nicht. Viele Jugendliche würden sich ihre Räume sprichwörtlich selbst suchen, um mit anderen Gleichaltrigen in Kontakt zu bleiben. Und sei es virtuell. Bei den Kindern sehe das anders aus. Und, daran lässt Gabriel Braun keinen Zweifel, Familien, die wenig Geld haben, sind aktuell besonders in der Klemme. "Zusammen wohnen auf engem Raum, keine Rückzugsmöglichkeiten, und dann geht vielleicht auch noch das alte Smartphone kaputt und Geld für ein Neues ist nicht da." Für diese jungen Menschen wollen die Pädagogen da sein - und dürfen es zurzeit nicht. Wer mit dem Stadtjugendpfleger spricht, merkt, dass er sich ernsthaft Sorgen macht. "Wir wissen, was für Ängste und Nöte manche haben, aber wir kommen nicht direkt an die jungen Menschen ran." Umso wichtiger ist es ihm und seinem Team, die Jugendarbeit langsam wieder hochzufahren. "Daran arbeiten wir alle mit Hochdruck."
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