Tolles Schulprojekt
Buxtehuderin (16) segelt in die Karibik
Sieben Monate auf See - Für die 16-jährige Hanmari Witte aus Buxtehude geht in diesen Tagen ein lang gehegter Traum in Erfüllung: Am 3. Oktober geht sie mit 43 weiteren abenteuerlustigen Jugendlichen in Wilhelmshaven an Bord des 70 Meter langen Segelschiffes Gulden Leeuw, um erst im Mai kommenden Jahres mit vielen neuen Erlebnissen und großartigen Eindrücken zurückzukehren.
Seit sie in der fünften Klasse einen Vortrag über das „segelnde Klassenzimmer“ gehört hat, war Hanmari klar: „Das will ich machen!“ Nun, sieben Jahre später, ist es endlich so weit – die Schülerin wird im Rahmen der High Seas High School an Bord des imposanten Dreimast-Topsegelschoners Gulden Leeuw auf große Fahrt gehen.
Was für andere Jugendliche ein Grund wäre, abzuwinken – kein Handy, nur selten Kontakt zu Eltern, Familie und Freunden und das Leben auf engem Raum – übt auf Hanmari besondere Faszination aus. Gemeinsam mit 43 weiteren Schülerinnen und Schülern wird sie den Atlantik überqueren, auf den Kanaren und Kapverden anlegen, die Karibik erkunden und auf abenteuerlichen Wegen die Welt entdecken. Sie wird eventuell über Wochen kein Land sehen, Stürme und meterhohe Wellen aushalten müssen.
„Die meisten von uns werden seekrank werden, aber ich werde einen Weg finden, damit zurechtzukommen“, ist sich die 16-Jährige sicher. Auch dass sie ihre Familie, ihre Freunde und ihr Hobby - das Reiten - vielleicht sogar schmerzlich vermissen wird, hält sie von ihrem Vorhaben nicht ab. Nach zwei Probetörns auf der stürmischen Nordsee ist sie sich noch sicherer als zuvor, das Abenteuer angehen zu wollen. "In der Jugend eine solche Reise und unvergessliche Erfahrungen machen zu dürfen, ist ein großes Geschenk", sagt Hanmari.
An Bord müssen die Jugendlichen richtig mit anpacken. Segel setzen, Gemüse putzen, Toiletten reinigen und rund um die Uhr in Schichten Wache halten – das Leben auf dem Schiff ist hart. Auch dass alle 44 Schüler und Schülerinnen gemeinsam im sogenannten „Dorm“ auf engstem Raum und übereinander in Feldbetten-ähnlichen Kojen schlafen, wird eine Herausforderung sein. Hanmari freut sich darauf: „Es ist aber auch eine einmalige Chance, so viel Lebenserfahrung zu sammeln und dabei fremde Länder und Kulturen kennenzulernen."
Doch es geht nicht nur um Abenteuer und Gemeinschaft – auch die Schulbildung an Bord hat hohe Priorität. Die Teilnahme an der High Seas High School ist schulrechtlich anerkannt, wobei die sechs Lehrerinnen und Lehrer den Schulalltag besonders praxisnah gestalten. So werden z.B. Mathematik und Physik beim Navigieren und Segeln greifbar, Geografie wird auf Expeditionen, etwa in den Regenwald, lebendig und auch Geschichte und Politik lassen sich auf den historischen Routen der Seefahrt gut nachvollziehen.
Die Reise führt die Schülerinnen und Schüler über den Atlantik bis nach Costa Rica, Kuba und Bermuda, bevor es über die Azoren zurück nach Deutschland geht. Auf der Rückfahrt wartet eine weitere Herausforderung auf die Schüler: Die Stammcrew wird sich dann im Hintergrund halten, während die Schüler und Schülerinnen das Kommando auf der Gulden Leeuw übernehmen.
Im Mai 2025 wird Hanmari dann mit einem Koffer voller Erlebnisse und Erinnerungen zurückzukehren.
Die Gulden Leeuw sticht in Wilhelmshaven in See, und Hanmari weiß schon jetzt: Es wird eine Reise, die sie nie vergessen wird.
Wer die Reise mitverfolgen möchte: Die Schüler und Schülerinnen berichten im Blog https://www.lietz-nordsee-internat.de/high-seas-high-school/toern-202425/unser-blog/ über ihre Erlebnisse.
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