"Bulle" an US-Autorin Amy Giles verliehen
"Das ist eine ungeheure Ehre"
tk. Buxtehude. Die US-amerikanische Autorin Amy Giles ist am Freitagabend mit dem mit 5.000 Euro dotierten Jugendliteraturpreis "Buxtehuder Bulle" für ihr Erstlingswerk „Jetzt ist alles, was wir haben“ ausgezeichnet worden. Die rund zwölf Kilogramm schwere Bullen-Stahlplastik hat Giles aus den Händen von Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt entgegengenommen.
„Das war einer der beeindruckendsten Momente in meinem Leben“, sagte Giles bei der Preisverleihung. Vor rund 500 Zuschauerinnen und Zuschauern auf der Buxtehuder Halepaghen-Bühne dankte sie der Stadt, der Jury und vor allem den jugendlichen Lesern: „Der Buxtehuder Bulle ist besonders: Jeder Jugendliteraturpreis sollte so funktionieren, dass die Zielgruppe mitentscheidet“, so die 53-Jährige: „Diese Auszeichnung zu erhalten, ist eine ungeheure Ehre.“
Das preisgekrönte Buch thematisiert häusliche Gewalt. Laudatorin Renate Winkel von der Biss-Beratungsstelle gegen häusliche Gewalt der AWO Stade bezog sich in ihrer Rede vor allem auf das Grauen, das hinter der Geschichte steckt. Amy Giles habe ein emotionales Buch geschrieben, dass die Dynamik solch einer von Gewalt geprägten Familie „fühlbar“ mache: Weltweit habe jede dritte Frau körperliche Gewalt erfahren. Auch im Landkreis Stade komme häusliche Gewalt vor: 414 bekannte Fälle wurden 2018 registriert. „Amy Giles trifft einen Nerv.“ Denn es lohne sich immer ein Blick hinter die Fassade.
Im Anschluss an die Preisverleihung suchte Giles den Kontakt zu ihren Leserinnen und Lesern. Beim Signieren ihrer Bücher kam sie ins Gespräch mit ihren Fans.
Bereits am Donnerstagnachmittag hatte die 53-Jährige in Buxtehudes Altstadt die 48. Platte des Buxtehuder „BULLEvard“, eine Messingplatte, versehen mit Namen des Siegers und des prämierten Buches, gemeinsam mit Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt enthüllt.
Dabei hatte sie, sichtlich gerührt, betont, dass sie es freue, nun Teil der Geschichte Buxtehudes zu sein. „Ich werde meinen Kindern und auch meinen Enkelkindern immer wieder davon erzählen. Und ich habe das sichere Gefühl, dass ich wieder kommen werde."
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