Rücktritt an der Spitze
Das Kulturforum in Buxtehude sucht neuen Präsidenten
tk. Buxtehude. Matthias Schlicht, der im vergangenen September zum Präsidenten des "Kulturforum am Hafen" gewählt wurde, gibt seinen Posten an der Spitze des Kulturvereins auf. Gesundheitliche Gründe sind für seinen Verzicht auf die gesamte Amtszeit von zwei Jahren ausschlaggebend. "Wer an der Spitze dieser Buxtehuder Kultur-Institution steht, muss sich hundertprozentig einsetzen können", sagt Schlicht.
Der Gründungspräsident und "Erfinder" des Kulturforums, Dieter Klar, erklärt, dass die Vereinsmitglieder in den kommenden Tagen in einem Brief über den Rücktritt informiert werden. Die gute Nachricht in dem Schreiben: Vizepräsident Lars Oldach hält die Stellung.
Vakanzen auf den ehrenamtlichen Führungsposten, mit Schlicht geht auch Schatzmeisterin Mona Schleeselmann, sind für einen Verein immer schwierig. Das Kulturforum muss sich jetzt gleichzeitig auf Personalsuche begeben und die Folgen der Corona-Pandemie verkraften. Durch den Ausfall an Einnahmen durch Vermietungen sind dem Verein rund 40.000 Euro an Einnahmen entgangen. Geld, das laufende Ausgaben deckt und dazu beiträgt, das Kulturprogramm zu finanzieren.
Kulturforum kann nicht aus Fördertöpfen schöpfen
Aus der Fülle der Fördertöpfe für Kultur als Rettungsschirm während der Pandemie kann sich das Kulturforum nicht bedienen. "Keines der Programme passt zu uns", sagt Vizepräsident Lars Oldach, der hofft, dass es doch irgendwo einen Fördertopf geben wird, von dem die Buxtehuder Institution profitieren könnte. Der scheidende Präsident Matthias Schlicht lobt in diesem Zusammenhang das Engagement der Mitglieder. Die hätten nach einem Spendenaufruf Beträge von 20 bis 2.000 Euro gegeben. Knapp 10.000 Euro seien dadurch zusammengekommen.
Malerschule unter die Regie des Kulturforums geben
Als wären Corona und Personalsuche nicht genug für das Team im Kulturforum: Im Hintergrund ist auch immer noch die Frage ungeklärt, wie die Malerschule - das Kulturforum residiert im Seitenflügel - langfristig genutzt werden sollte. Dieter Klar und der ehemalige Präsident Lorenz Hünnemeyer hatten dazu ein klares Bekenntnis abgegeben: Das Kulturforum ist erfolgreich und etabliert. Es wäre daher die beste Lösung, die gesamte Malerschule unter die Regie des Kulturforums zu geben. Die Stadt hat externe Berater beauftragt, Ideen zur Nutzung zu entwickeln.
Mutmaßung, aber sehr wahrscheinlich: Aufgrund wegbrechender Steuereinnahmen wird eine neue Nutzung - für die ein umfangreicher Umbau notwendig wäre - in den kommenden Jahren nicht realisiert. Es wären dafür Millionen-Beträge notwendig.
Freie Posten müssen besetzt werden
Wenn auf diesem Spielfeld derzeit vielleicht keine Eile geboten ist - die freien Posten müssen besetzt werden. "Engagierte Menschen mit Lust auf Kultur sollten sich melden", sagt Dieter Klar. Oder, wie es Lars Oldach ausdrückt: "Der Laden muss laufen!" Und dafür sind ehrenamtliche Macher gefragt.
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