Annette Schaar-Becker ist Pilgerbegleiterin
Der Weg ist ihr Ziel
sla. Buxtehude. Wandere ich noch oder pilgere ich schon? Dieser Titel einer Tagespilgertour nur für Männer von der Buxtehuder St.-Petri-Gemeinde an diesem Wochenende ist für eine zertifizierte Pilgerbegleiterin wie Annette Schaar-Becker keine Frage. Vom Alltag abschalten, körperlich und innerlich in Bewegung sein, sind eindeutige Merkmale und Vorzüge des Pilgerns. Zudem legt die Buchholzerin großen Wert auf Schweigezeiten, setzt spirituelle Anreize mit biblischen Texten und Gedichten und lenkt den Blick auf die Besonderheiten am Wegesrand. "Beim Pilgern kann man sehr gut entspannen und eine innere Ausgeglichenheit finden", sagt Annette Schaar-Becker im WOCHENBLATT-Gespräch. Sie ist hauptberuflich Bekleidungsingenieurin in Hamburg. Das Pilgern entdeckte sie als Hobby und ließ sich vergangenes Jahr zur Pilgerbegleiterin ausbilden. Schon früher sei sie gerne gepilgert und war über ihr Bewegungstraining, das Heigln, zum Pilgern gekommen. Beides lasse sich sehr gut kombinieren.
Letztes Jahr pilgerte die 53-Jährige allein vom Kloster Loccum nach Volkenroda in Thüringen. Als Pilgerbegleiterin ist sie zudem für die Ausarbeitung der Touren zuständig sowie für ihre Schützlinge, weist ihnen den Weg zu den Herbergen und hat bei Notfällen auch Blasenpflaster und Erste-Hilfe-Koffer im Rucksack.
"Spätestens seit dem Buch von Hape Kerkeling 'Ich bin dann mal weg' oder dem Fernsehfilm 'Die Dienstagsfrauen' hat das Pilgern einen enormen Zulauf erfahren", sagt die Pilgerbegleiterin. Inzwischen gibt es verschiedene Formen des Pilgerns. Pilgerpastorin Annette Lehmann etwa sei mit Ziegen gepilgert. Die Buxtehuder Pilgertour für Männer ist auch eine neue Erfahrung für die Buchholzerin, ebenso wie demnächst ihre Pilgertour über Nacht. Von nächtlichen Alleingängen rät sie allerdings ab. Ihr Ratschlag: Nicht hetzen, genügend Zeit einplanen und keine Höchstleistung erzielen wollen. Wichtig sei natürlich auch bequemes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung und leichtes Gepäck. Bekannte Pilgerpfade etwa nach Santiago de Compostela seien inzwischen sehr überlaufen. Schaar-Becker bevorzugt einsamere Pfade wie den Olafsweg durch Norwegen. Gerne würde sie auch mal auf dem Franziskusweg in Italien pilgern.
• Die Landeskirche Hannover bietet dazu vielfältige begleitete Pilger-Touren an.
Redakteur:Susanne Laudien aus Buxtehude |
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