Schützengilde Buxtehude
Die "Beichte" des Buxtehuder Schützenkönigs
tk. Buxtehude. „Das war ein tolles Jahr und hat uns sehr viel Spaß gemacht“, sagt Lars Effenberger, der König der traditionsreichen Schützengilde Buxtehude. Das Wort „uns“ wählt der selbstständige Tischlermeister mit Bedacht und Absicht. Denn eigentlich war es eine Absprache zwischen ihm und seiner Frau, in vergangenen Jahr nicht König zu werden. Vorher hatte es Effenberger schon einige Male ernsthaft versucht.
„Der Schrecken währte aber nur wenige Sekunden“, berichtet er heute nach einem erlebnisreichen Jahr die „Beichte“ gegenüber seiner Frau Svenja. Kein Wunder, dass sie sich sehr schnell ebenso freute wie ihr Mann: Die ganze Familie ist in der Gilde aktiv, auch die beiden Kinder.
„Das war schon eine Nummer“, sagt Lars Effenberger, wenn er auf das vergangene Jahr zurückblickt. Einer der ganz besonderen Höhepunkte liegt dabei noch nicht lange zurück: Anfang Mai wurde in Hamburg der Bundesschützentag gefeiert. 3.000 Schützen mit 200 Fahnen zogen durch die Hamburger Innenstadt. „Das war sehr beeindruckend“, sagt Effenberger.
Ein Schützenkönig hat viele Termine. Königsbälle, die Schützenfeste der befreundeten Vereine, Sitzungen mit dem Vorstand der Schützengilde. Auch wenn das Einsatz verlangt - „es hat mir immer sehr viel Spaß gemacht“, sagt der noch amtierende Gilde-König. An Unterstützung habe es dabei nie gemangelt. „Ich glaube, ich hätte den Vorstand auch nachts um drei Uhr anrufen können“, sagt Lars Effenberger und schmunzelt. Das war aber nie nötig.
Allen Schützen, die vielleicht noch zögern, rät Lars Effenberger: „Einmal König zu sein, das ist toll.“
Das WOCHENBLATT hatte ihn direkt nach der Proklaamtion gefragt, ob seine Mitarbeiter in der Tischlerei zu Ehren des Titels vielleicht am kommenden Tag frei haben. „Irgendjemand muss noch arbeiten“, hatt die frsichgekürte Majestät damals geantwortet. Auf einen Extra-Urlaubstag können sich die derzeit drei Gesellen und ein Azubi aber am Schützenfest-Freitag freuen. Dann verwandelt sich die Werkstatt des Tischlermeisters in ein königliches Domizil und die Arbeit ruht für einen Tag.
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