Die Umgestaltung des Buxtehuder Petri-Platzes: Ein sensibles Thema
tk. Buxtehude. "Man muss alles denken dürfen", sagt Buxtehudes Stadtbaurat Michael Nyveld. Gedankenfreiheit müsse für die Umgestaltung des gesamten Bereichs rund um den Petri-Platz gelten. Also für Buxtehudes "gute Stube" In der aktuellen, durchaus kontroversen Diskussion, sei der Blick zu stark auf die Neugestaltung des unmittebaren Kirchen-Umfelds gerichtet. "Es geht aber um sehr viel mehr", sagt Nyveld.
Das Rathausquartier ist fast fertig und die Baucontainer auf dem Petri-Platz sind bald verschwunden. "Dieser Bereich ist das Bindeglied zwischen Hafen und Stadtmitte", sagt der Stadtbaurat. Bei einer Neugestaltung gehe es auch darum.wie der benachbarte Stavenort einbezogen werde. Der Platz ist malerisch, doch niemand verirrt sich dorthin. "In Ruhe nachdenken und miteinander kreative Lösungen suchen", hat sich Michael Nyveld vorgenommen.
Diese Ideen sind nicht neu. Obwohl sie in der Vergangenheit schon mehrfach diskutiert wurden, lösen sie immer wieder kontroverse Reaktionen aus: vor allem die Umgestaltung des Petri-Platzes rund um die Kirche. Konkret heißt das: das kleine Mäuerchen, das die Petri-Kirche umgibt, soll ebenso verschwinden wie die Rasenflächen vor dem Gotteshaus. Der Petri-Platz und die Kirche werden eine optische Einheit. Der "Altstadtverein" hatte das Vorhaben während der Jahreshauptversammlung mit einer einfachen Visualisierung erneut in den Fokus gerückt.
Ergebnissoffen diskutieren
"Das ist ein großartiges Vorhaben", sagt Peter Schmidt, Vorsitzender des Altstadtvereins. Das Projekt biete große Chancen. Die Kirche rücke optisch mehr in die Mitte und die Altstadt bekäme einen neuen, einheitlich gestalteten großzügigen Platz.
Darüber nachzudenken sei jetzt notwendig, weil das neue Rathausquartier fast fertig ist. Kirchenstraße oder Petri-Platz, die hinter dem Neubau liegen, dürften nicht im "Schatten" bleiben. Die Neugestaltung wirke dem entgegen.
Altstadtverein, Bauverwaltung und Kirchengemeinde hatten schon miteinander geredet. Das Projekt lässt sich nur dann umsetzen, wenn die Kirche zustimmt. Denn ihr gehören die Flächen rund um das Gotteshaus. Und: Das Thema ist höchst sensibel, wurde schon einmal abgelehnt.
Bernd Deierling, Vorsitzender des Petri-Kirchenvorstands, sagt dem WOCHENBLATT, dass er von der aktuellen Diskussion überrascht worden sei. Vor rund einem Jahr habe es im Kirchenvorstand die letzte Diskussion darüber gegeben. "Die Meinungen waren geteilt", sagt Deierling. Er sei für eine ergebnisoffene Beratung. Ende des Monats wollen die Akteure - die Stadtbauverwaltung inklusive - sich wieder zusammensetzen.
Nach der Jahreshauptversammlung des Altstadtvereins meldeten sich sofort Kritiker des Projektes zu Wort. "Für die Aufregung übernheme ich die Verantwortung", sagt Peter Schmidt. Er habe sich aber nicht vorstellen können, dass die einfache Fotomontage, die die Kirche mit Platz und ohne Mauer zeigt, von vielen für den endgültigen Plan gehalten wurde.
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