Hundeexperte kommt nach Buxtehude
Drei Fragen an Holger Schüler
Auf den Hund gekommen ist Holger Schüler schon früh in seiner Laufbahn. Der Hundetrainer, auch aus dem TV bekannt, ist mit seinen zwei Hunden Anuki und Dakota zurzeit auf Tour. Mit viel Praxisnähe zeigt er, wie die alltägliche Hundeerziehung gelingt. Am 16. November macht er Halt auf der Halepaghen-Bühne in Buxtehude und gibt dort spannende Einblicke in seine Arbeit.
WOCHENBLATT: Herr Schüler, was ist ein Grundprinzip einer erfolgreichen Hundeerziehung, die unabhängig von Rasse oder Alter gelten?
Holger Schüler: Ein zentrales Prinzip der Hundeerziehung ist die konsequente und geduldige Führung. Hunde sind soziale Tiere und leben in Hierarchien. Sie orientieren sich an klaren Regeln und Strukturen. Als Hundeerziehungsberater erlebe ich oft, dass Besitzer erwarten, dass ihr Hund von heute auf morgen versteht, was von ihm erwartet wird. Erfolgreiche Hundeerziehung erfordert jedoch Zeit, Wiederholung und Beständigkeit. Hunde müssen neue Verhaltensweisen in verschiedenen Situationen lernen und festigen.
Konsequenz bedeutet auch, dass die Regeln, die man aufstellt, immer gelten – ob zu Hause, auf dem Spaziergang oder bei Besuch. Geduld ist ebenfalls unerlässlich, besonders bei Welpen oder Hunden, die aus schwierigen Verhältnissen kommen. Fehler gehören zum Lernprozess dazu, und Hunde brauchen Zeit, um das gewünschte Verhalten zu verstehen und dauerhaft zu zeigen.
WOCHENBLATT:Wie kann man die Bindung zu seinem Hund stärken?
Schüler: Die Bindung zwischen Mensch und Hund ist das Fundament einer erfolgreichen Beziehung und Erziehung. Diese Bindung entsteht durch gemeinsame Erlebnisse, positive Verstärkung und gegenseitiges Vertrauen. Hunde schätzen nicht nur körperliche Aktivitäten wie Spaziergänge oder Spiele, sondern auch ruhige Momente der Zuneigung und des Beisammenseins. Sie sind Rudeltiere und sehnen sich nach Nähe und Interaktion mit ihrem Menschen.
Vertrauen wird vor allem durch Zuverlässigkeit aufgebaut. Der Hund muss sich darauf verlassen können, dass sein Besitzer immer für ihn da ist, ihn schützt und seine Bedürfnisse versteht. Das bedeutet auch, den Hund zu lesen und seine Körpersprache zu interpretieren, um ihn in verschiedenen Situationen angemessen zu unterstützen. Positive Verstärkung ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Anstatt den Hund für unerwünschtes Verhalten zu bestrafen, sollte man erwünschtes Verhalten loben und belohnen. Das schafft eine positive Assoziation mit dem Menschen und motiviert den Hund, sich auch in Zukunft korrekt zu verhalten.
WOCHENBLATT:Welche Fehler machen Hundehalter oft, wenn es um die klare Kommunikation mit ihrem Hund geht?
Schüler: Ein häufiger Fehler, den ich bei Hundehaltern beobachte, ist die unklare und inkonsequente Kommunikation. Hunde sind Meister darin, unsere Körpersprache und Stimmlage zu lesen. Viele Halter senden jedoch oft unbewusst widersprüchliche Signale aus. Ein klassisches Beispiel ist, dass der Hund für unerwünschtes Verhalten angesprochen oder getadelt wird, dabei aber gleichzeitig durch Körpersprache oder Aufmerksamkeit belohnt wird – etwa, wenn man den Hund anschaut oder berührt, während man „Nein“ sagt. Für den Hund ist Aufmerksamkeit eine Belohnung, und so wird er das unerwünschte Verhalten möglicherweise wiederholen, weil er eine positive Verstärkung wahrnimmt.
Tickets für Holger Schülers Live-Show gibt es unter www.buxtehude.de/spielplan
Redakteur:Pauline Bellmann aus Buxtehude |
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