Unbürokratische und schnelle Hilfe
Ein Unternehmer aus Apensen stellt in kurzer Zeit eine Hilfsorganisation für ukrainische Flüchtlinge auf die Beine

Von Bettwäsche bis Zahnbürsten: In der Lagerhalle Meikel Zabel werden tonnenweise Spenden gesammelt und sortiert | Foto: wd
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wd. Apensen. "Wenn es Krieg gibt, kommst Du mit Deiner Familie zu uns", hatte Meikel Zabel vor einigen Wochen seinem Freund Igor aus der Urkraine versprochen. Damit, dass sich aus dem Unterstützungsangebot einer befreundeten Familie in kürzester Zeit eine ganze Hilfsorganisation für Flüchtlinge aus der Ukraine entwickeln würde, hatte der Unternehmer aus Apensen damals nicht gerechnet. Mittlerweile leitet er eine Hilfsorganisation, hat mit Unterstützung seiner Nachbarn bereits rund 20 Familien aus der Ukrainie in der Samtgemeinde untergebracht. Dorota Zabel, die Ehefrau von Meikel Zabel, betreut nicht die eigenen Gäste, sondern hilft auch als Dolmetscherin. Um die Registrierung und die Formalitäten der Flüchtlinge kümmert sich fachkundig eine engagierte Mitarbeiterin und eine seiner Lagerhallen ist bereits komplett mit Spenden gefüllt, die von ehrenamtlichen Helfern sortiert werden. Auch arbeitet Meikel Zabel mit seinen Nachbarn im Gewerbegebiet, die sich ebenfalls für die Flüchtlinge engagieren, der Tiertafel Buxtehude und nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Samtgemeinde Apensen eng zusammen. 
Dieses Ausmaß an Hilfe ist zum einen entstanden, weil Igor nicht nur mit seiner eigenen elfköpfigen Familie kam, sondern anschließend erneut mit seinem Bus ins Kriegsgebiet fuhr, um weitere Flüchtlinge zu holen. 
Zum anderen ist die Hilfsbereitschaft in der Samtgemeinde Apensen enorm. Die ersten, die anboten, ebenfalls Flüchtlinge aufzunehmen, waren die Bewohner von Nindorf, wo Meikel und Dorota Zabel wohnen. "Das ganze Dorf hält zusammen", ist Meikel Zabel begeistert, der die Verteilung der Flüchtlinge übernommen hat. Mittlerweile hat er in seinem Pool auch viele Gastgeber aus anderen Dörfern der Samtgemeinde. "Wichtig ist, dass die Flüchtlinge in ihren Familien zusammenbleiben und Anschluss haben", sagt er. "Viele haben Traumatisches erlebt und sollten nicht alleine sein." Daher organisieren die Nindorfer auch jeden Samstag Treffen und gemeinsame Unternehmungen.
"Es wäre schön, wenn wir Ausflugsziele angeboten bekommen würden", wünscht sich Meikel Zabel. "Ein kostenfreier Zoo- oder Museumsbesuch für die Gruppe, die Möglichkeit, einen Bus zu nutzen, und ähnliches wären toll." Auch ungetragene Unterwäsche (gerne auch Gutscheine für Unterwäsche, weil keine Geldspenden angenommen werden dürfen) und Lebensmittel werden noch benötigt. "Die  meisten Flüchtlinge haben nichts mehr, wenn sie hier ankommen", so Meikel Zabel.

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Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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