Das fühlt sich komplett surreal an
Eine Woche im Homeoffice
Homeoffice in Zeiten der Corona-Krise: Mir fehlen die Kollegen Gegen einen Bürohund hätte ich nichts. Dennoch bin ich irritiert, als Hund eins bellend losrennt und Hund zwei hinterherläuft und ebenfalls kläfft. Ich sitze am Rechner und layoute die Seiten für die Mittwochsausgabe der Neuen Buxtehuder. Eigentlich ist alles wie immer am Montagnachmittag und doch komplett anders. Statt Redaktion Homeoffice. Nur ein Telefon klingelt und nicht, wie sonst im Arbeitsalltag, mitunter mehrere auf einmal. Statt auf den Parkplatz der Volksbank in der Buxtehuder Bahnhofstraße schaue ich ins Grüne. Statt des gewohnten Gangs zum Bäcker beim Frühstückshunger marschiere ich in meine Küche, um mir ein Brot zu machen. Es fühlt sich eigenartig an. Fast surreal.
Natürlich sitze ich zu Hause ab und an beruflich am PC, checke Mails oder schreibe im Wochenenddienst Artikel. Doch der komplette Redaktionsalltag reduziert auf nur mich selbst, die Kolleginnen und Kollegen ausschließlich am Telefon, sind Neuland.
Technisch ist das alles kein Problem. Ich bin online mit allem vernetzt, was ich für die Produktion der Zeitung benötige. Und dennoch merke ich, dass mir etwas fehlt: der kurze Smalltalk mit Kolleginnen und Kollegen. Auf der anderen Seite stelle ich fest, dass allein der Gedanke an all das, was ich zu Hause an Möglichkeiten jenseits meines Job hätte, dazu führt, dass ich jedwede Form der Ablenkung ausblende - von den Hunden mal abgesehen.
Nach den ersten Tagen Homeoffice ziehe ich als mein persönliches Fazit: Gut, dass es diese Möglichkeit gibt, gut, dass die Technik das hergibt, aber auf Dauer wäre das nichts für mich. Mit fehlt das Miteinander im Team. Ach ja, das will ich nicht unterschlagen: Einen Vorteil hat das Ganze. Die 45 Minuten, die ich sonst zur Redaktion fahre, kann ich jetzt länger schlafen. Durchaus angenehm - aber nicht wichtig genug, um mich nicht auf die Normalität in der mitunter hektischen und lauten Redaktion zu freuen, wenn wir alle wieder im ruhigen Fahrwasser sind. Tom Kreib
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