Elbe Klinikum Buxtehude hilft Opfern von Gewalt
Beweisambulanz für Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch wird eröffnet
ab. Buxtehude. Zeitnahe Spurensicherung und die Aufnahme von Beweisen: Genau das wird ab April am Elbe Klinikum in Buxtehude durch die Eröffnung einer Beweisambulanz möglich. Wer Opfer einer Gewalttat oder sexuellen Missbrauchs geworden ist, kann dort Spuren der Tat dokumentieren lassen.
Die Scham ist groß, ebenso die Angst vor dem Peiniger und die Befürchtung, dass einem niemand glaubt: Betroffene gewalttätiger Übergriffe behalten oft für sich, was ihnen angetan wurde. „Wer Opfer von sexuellem Missbrauch und Gewalt geworden ist, scheut häufig den Gang zur Polizei, um den Täter anzuzeigen“, sagt Rechtsmedizinerin Dr. Tanja Germerott von der Medizinischen Hochschule Hannover: „Hier greift das Projekt.“
Die Rechtsmedizinerin ist die Initiatorin des 2011 entstandenen Netzwerks „Pro Beweis“, dem sich inzwischen niedersachsenweit 30 Partnerkliniken angeschlossen haben. Betroffene können dort die Beweisambulanz aufsuchen, in der ein speziell geschulter Arzt die Befundsicherung vornimmt - kostenfrei und unter ärztlicher Schweigepflicht. Die Dokumentationen, beispielsweise Abstriche und Fotos, werden an die Rechtsmedizin nach Hannover geschickt und dort gelagert. „Wer sich später doch zu einer Anzeige entschließt, kann auf diese Befunde zurückgreifen“, sagt Germerott.
Im Januar dieses Jahres wurde das Elbe Klinikum Buxtehude Partner von „Pro Beweis“. „Das Projekt beinhaltet eine sinnvolle, lobenswerte Aufgabe, der wir uns unbedingt anschließen wollten“, sagt der Betriebsleiter des Elbe Klinikums Buxtehude, Arturo Junge, zu der Zusammenarbeit mit dem Netzwerk. Das Elbe Klinikum in Stade gehöre bereits dazu, der Anschluss des Elbe Klinkums Buxtehude daher eine logische Konsequenz.
• Mehr über das Projekt finden Sie hier.
Redakteur:Alexandra Bisping |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.