Hans-Hermann Kruck: Vom Betriebsleiter des Krankenhauses zum ehrenamtlichen Patientenfürsprecher
tk. Buxtehude. Hans-Hermann Kruck hat die Seiten gewechselt: Vom Vollzeitjob ins Ehrenamt, vom Betriebsleiter des Elbe Klinikums Buxtehude zum Patientenfürsprecher in seiner ehemaligen Klinik. "Die Menschen brauchen jemanden der sich kümmert, der zuhört und Verständnis hat", umreißt er das, was für seine neueArbeit wichtig ist. Wer jetzt glaubt, dass diese Besetzung ein geschickter Schachzug ist, weil der Fürsprecher der Kranken wie früher in seinem Job vor allem für reibungslose Abläufe sorgen wird, liegt komplett daneben: "Ich beschütze nicht die Klinik, ich habe eine andere Aufgabe."
Das Krankenhausgesetz schreibt das Ehrenamt des Patientenfürsprechers vor. Seit wenigen Wochen hat Hans-Hermann Kruck, der seit Kurzem in Rente ist, diesen Posten inne. Eine Idealbesetzung: "Ich kenne die Ansprechpartner."
Einen Überblick über die häufigsten Beschwerden kann er auch schon auflisten: 80 Prozent betreffen Sauberkeit, Verpflegung, Höflichkeit und lange Wartezeiten, vor allem in der Zentralen Notaufnahme (ZNA).
Was Menschen, die im Krankenhaus arbeiten und einen hundertprozentig guten Job machen wollen, nicht immer im Blick haben: "Jeder, der in ZNA wartet, hat subjektiv das Gefühl, dass es ihm schlechter geht als anderen", so Kruck über den Ursprung von Unmut. "Wenn ich zuhöre und erkläre, kann ich manche Konflikte schon lösen." Für solche Gespräche war in seinem Job als Betriebsleiter keine Zeit.
Erklären und vermitteln ist das eine - bei Dauerthemen wie Verpflegung Veränderung herbeizuführen, das andere. Und da kommt dann doch der Ex-Betriebsleiter ins Spiel: Wenn etwa die schnelle Umstellung von Schon- auf Vollkost nicht klappt, liege das unter anderem daran, dass die Menüassistenten, die sich um solche Dinge kümmern, nicht den ganzen Tag da seien. "Wären sie es, gäbe es keine Probleme."
Hans-Hermann Kruck ist an zwei halben Tagen im Buxtehuder Elbe Klinikum unterwegs. Er besucht die Stationen, die Notaufnahme und kommt vor allem mit den Menschen ins Gespräch. "Das ist das Wichtigste", betont er.
Aus dem Betriebsleiter ist jetzt ein engagierter Streiter für die Patienten geworden. "Weil ich die Strukturen so gut kenne, kann ich den Finger in die Wunde legen." Ein Thema ist bei ihm jedoch in den falschen Händen: Für echte oder vermeintliche Fehler bei Behandlungen ist Hans-Hermann Kruck nicht zuständig. Für fast alles andere schon.
• Der Patientenfürsprecher ist zurzeit am besten über das Kontaktformular auf www.elbekliniken.de zu erreichen.
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