Hollern-Twielenfleth: Bahntochter will noch im März loslegen

Wegen vorgeschriebener Sicherheitsabstände 
zu bestehenden Leitungen sind besonders niedrige 
provisorische Masten errichtet worden. | Foto: Tennet
  • Wegen vorgeschriebener Sicherheitsabstände
    zu bestehenden Leitungen sind besonders niedrige
    provisorische Masten errichtet worden.
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bc. Altes Land. Das im wahrsten Sinn des Wortes „spannungsgeladene“ Enteignungsverfahren für die neue 110-Kilovolt-Stromtrasse der Bahntochter „DB Energie“ quer durch Hollern-Twielenfleth (das WOCHENBLATT berichtete) scheint Fortschritte zu machen. Die „DB Energie“ hat dem Schöpfwerkverband Hollern-Steinkirchener Moor Anfang der Woche einen Entwurf für eine Vereinbarung zukommen lassen. „Wir möchten gerne im März loslegen“, sagte DB Energie-Sprecher Gelfo Kröger am Mittwoch auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Die Arbeiten haben sich bereits stark verzögert. Im vergangenen Sommer ging Kröger noch von einem Baubeginn im September 2016 aus.
Nun will die Bahn zunächst die Baufelder für die geplanten zehn neuen Masten freiräumen, im Mai sollen Baustraßen angelegt werden. „Bis Jahresende soll die Freileitung stehen“, so Kröger. Die ursprünglich geplanten provisorischen Masten werden nicht mehr gebraucht.
Rückblick: Weil Netzbetreiber „Tennet“ im Zuge der Energiewende die Elbekreuzung II für sich alleine braucht (siehe Infokasten), muss die „DB Energie“ ihre Überland-Leitung, die den Bahnstrom nach Schleswig-Holstein transportiert, auf die benachbarte Elbekreuzung I (Richtung Stade) umschwenken. Dazu braucht sie die zehn neuen Masten. Bereits im Juli 2011 traf das Eisenbahnbundesamt einen entsprechenden Planfeststellungsbeschluss. Die Einigung mit dem Schöpfwerkverband steht jedoch noch immer aus.
Der spielt eine entscheidende Rolle. Denn die geplante Hochspannungsleitung wird den ca. zwei Kilometer langen Schöpfwerkkanal in Hollern-Twielenfleth auf einer Länge von ungefähr 700 Metern überspannen. Am tiefsten Punkt hängt die Leitung nur etwa acht Meter über dem Kanal. Das gefährdet die risikolose Bewirtschaftung des Kanals, der für eine reibungslose Entwässerung regelmäßig entschlammt werden muss.
Ganz so optimistisch wie die „DB Energie“, was einen baldigen Baustart angeht, ist Verbandsvorsteher Hans-Baltha Schacht nicht: „Dieser Entwurf einer Vereinbarung dient uns zunächst als Diskussionsgrundlage. Jetzt geht es an die Feinabstimmung.“ Zumal auch die Verbandsmitglieder der Vereinbarung zustimmen müssen.
Schacht betont: „Im Planfeststellungsbeschluss ist festgeschrieben, dass die Bahn Auflagen zu erfüllen hat. Sie hat die Bewirtschaftung des Kanals sicherzustellen.“ Dafür sei vor allem eine Zuwegung nötig, um den Spezialbagger zum Kanal transportieren zu können.

Provisorien: Arbeiten abgeschlossen

Die Bauarbeiten für die provisorische 380-Kilovolt-Freileitung vom Umspannwerk in Dollern bis zu den Masten der Elbekreuzung II auf Höhe Lühesand sind erfolgreich abgeschlossen worden. Das berichtet Netzbetreiber „Tennet“ in seinem Infobrief. Wie berichtet, will „Tennet“ die Kapazität der bestehenden 380-KV-Leitung erweitern, um - unabhängig vom geplanten „Suedlink“ - mehr Windenergie vom Norden in den Süden schicken zu können. Für die zusätzliche Beseilung müssen größere Masten errichtet werden. Die Provisorien dienen nun dazu, den Ersatzbau durchzuziehen, ohne die Stromversorgung unterbrechen zu müssen. Frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2017 will „Tennet“ die bestehenden Masten demontieren. Bis dahin ruhen die Arbeiten der „Tennet“ im Alten Land.

Redakteur:

Björn Carstens aus Buxtehude

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