Die Sorgen ins Feuer werfen
Ideal für Rituale: Die Wintersonnenwende am 21. Dezember ist der kürzeste Tag im Jahr
Alte Sorgen loslassen, sich vom Groll verabschieden - der Tag der Wintersonnenwende am 21. Dezember markiert nicht nur den kürzesten Tag im Jahr und ist zugleich kalendarischer Winteranfang. Er ist auch ein Tag der Rituale. "Mit der Wintersonnenwende wird in vielen Kulturen traditionell das alte Jahr verabschiedet", erklärt die Buxtehuder Meditationslehrerin Berit Lütjohann. Normalerweise fährt sie in dieser Zeit zu ihrer Schamanin in den Harz, um dort am Tag der Wintersonnenwende ein Friedensfeuer zu entzünden. In diesem Jahr bleibt sie wegen Corona zuhause und vollzieht das Ritual im eigenen Garten. Wer möchte, kann sich ihr gerne anschließen. Berit Lütjohann bietet wegen Corona Einzeltermine an. Genauso gut kann jeder für sich ein eigenes Friedensfeuer anzünden.
"Es ist nicht notwendig, esoterisch oder spirituell zu denken, um von dieser symbolischen Handlung zu profitieren", so die Meditationslehrerin. "Denn es macht einen Unterschied, ob man sich nur gedanklich von etwas verabschiedet oder ob man auch etwas tut."
Berit Lütjohann rät, zum Beispiel Sorgen, Ängste oder Traurigmachendes auf einen Zettel zu schreiben und diesen dann zu verbrennen. Oder auch Gegenstände, die man mit einer Person oder etwas verbindet, von der oder dem man sich verabschieden möchte, den Flammen zu übergeben. "Das hat eine befreiende Wirkung und sorgt zugleich für mehr Wärme und Licht", so die Meditationslehrerin. "Feuer ist kraftvoll und reinigend, die Handlung fühlt sich dann wie ein Ausmisten der Gedanken als Basis für einen Neuanfang an."
Gerade in der aktuellen Zeit, in der viele Menschen aufgrund der besonderen Situation durch Corona von Ängsten geplagt werden, hält Berit Lütjohann das Anzünden eines Friedensfeuers für besonders sinnvoll. "Es hilft, aus der Opferrolle herauszukommen und schafft ein Gefühl der Verbundenheit."
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