Pfingstmarkt Neukloster 2018
Jetzt wird aufgebaut für das große Vergnügen in Neukloster
Pfingstmarkt in Neukloster: Das WOCHENBLATT hat Schausteller bei den Aufbauarbeiten besucht
Nico Mironiuc (19) schwitzt: Der junge Rumäne baut in der nahezu hochsommerlichen Mittagshitze gerade die Waggons von "Action - das Spaßkarussell" in Buxtehude-Neukloster zusammen. Das Karussell, das mit einer wellenartigen Bewegung im Kreis herumsaust und die Passagiere an den Rand der Waggons drückt, wird von Samstag bis Montag, 19. Mai (15 Uhr bis open End), 20. Mai (6 Uhr bis open End) und 21. Mai (11 bis 23 Uhr) auf dem Pfingstmarkt wieder viele Menschen zum Juchzen bringen.
Nico hilft seit zwei Jahren beim Auf- und Abbau des Fahrgeschäftes, das Ganze dauere jeweils ein bis zwei Tage, sagt Geschäftsführer André Schecht. "Die Teile des Karussells werden mit drei Lkw transportiert. Vier Männer bauen es am Ort auf."
Inhaber des Spaßkarussells ist Manfred Ohlrogge aus Hamburg. In diesem Jahr feiert er das 40-jährige Bestehen seines Karussells. "Mein Vater hat das Karussell damals angeschafft", erzählt er. "Action - das Spaßkarussell" sei ein "generationsübergreifender Evergreen", den der Enkel ebenso fahren könnte wie der Opa. "Früher hieß es ,Musik-Express', davor ,Berg- und Tal-Bahn'. Am Ende legten sich damals wie bei dem Karussell ,Raupe' immer die Stoffdächer über die Wagen - da gab es den ersten heimlichen Kuss", sagt er lächelnd.
Auf dem Gelände an der B73, wo von Samstag bis Montag die Menschenmassen entlangströmen werden, stehen noch Laster und Vans, Leitern und anderes Hilfsgerät. Es wird geschraubt und geputzt, auch bei Familie Weigelt. Etwas mehr als einen Tag dauert es, bis Vater Andreas Weigelt mit seinen beiden Söhnen den Schießstand aufgebaut, alle Preise verstaut und die Gewehre blank gewienert hat.
"Wenn meine Söhne das Geschäft weiterführen, ist das die vierte Generation", berichtet Andreas Weigelt stolz. Justin (14) und Jason (17) kennen das Schaustellergeschäft von der Pieke auf. "Unsere Heimat ist Oldendorf, aber wir sind viel unterwegs", sagt Andreas Weigelt. Dadurch besuchten seine Söhne ständig andere Schulen, wobei der ältere gerade die mittlere Reife abgelegt hat. Jetzt besuche er den Bildungslehrgang BeKosch - Berufliche Kompetenzen für Schausteller. Für den Jüngeren gebe es Material zum Lernen sowie ein Lerntagebuch von der "Heimatschule", erzählt der Vater. Arbeiten schreibe der Junge in der jeweiligen Schule vor Ort. Die Arbeit werde dann an seine Heimatschule gefaxt und dort korrigiert. "Für mich ist das ganz normal, immer wieder in eine andere Klasse zu kommen", sagt Justin und Andreas Weigelt ergänzt: "Meine Jungs können sich das Leben gar nicht anders vorstellen."
Redakteur:Alexandra Bisping |
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