Kein Einzelfall: Die Buxtehuder "Rutsch-Brücken"

Auf dieser Brücke wird es rutschig, wenn sie nass wird.
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  • hochgeladen von Tom Kreib

tk. Buxtehude. "Ich kenne die Gefahr. Ich meide die Brücken bei Regenwetter", schreibt eine Leserin* aus Buxtehude. Das WOCHENBLATT hatte über den Fall von Berlit Jasper berichtet. Sie war auf einer städtischen Holzbrücke gestürzt und hatte sich das Sprunggelenk gebrochen. Stürze und Beinahe-Unfälle sind kein Einzelfall. Die Sichtweise der Stadt "wer über diese Brücken geht, muss sich des Risikos selbst bewusst sein", stößt bei machen - gerade älteren Bürgern - auf Kritik. Und: Experten, etwa von der "Qualitätsgemeinschaft Holzbrückenbau", wissen, wie Holzbrücken sicherer gemacht werden können.

"Zwei Mal bin ich schon auf nassen Brücken gestürzt", schreibt eine 60-jährige Buxtehuderin. Sie ist mit Prellungen und blauen Flecken davon gekommen. Die Frau sorgt sich auch um Besucher. Die Buxtehuder würden wissen, dass die Brücken rutschig sein können. aber Gäste? "Das Leid muss nicht provoziert werdne", ist die Leserin überzeugt. Zuschriften wie diese erreichten mehrfach die Redaktion.
Eine andere WOCHENBLATT-Leserin erinnert daran, dass die neuen Brücken vor einigen Jahren nach dem ersten Regen gesperrt werden mussten - sie waren zu glatt. Erst dann seien die Querrillen als Rutschstopper gefräst worden. Es habe damals einen "Aufschrei des Protestes" in der Bevölkerung gegeben.
Ein anderer Leser hält es dagegen mit der Stadt. Seine Meinung: "Augen auf und man merkt, dass man die nassen Brücken überqueren kann." Ein weiterer Leser meint: "Beschäftigungsprogramm für Anwälte."
Fraglos sind die insgesamt 13 Holzbrücken in der Stadt attraktiver als Beton-Konstruktionen. Ist - angesichts vieler Leser-Reaktionen - Rutschgefahr bei Nässe hinzunehmen? Prof. Dr.Ing Heinz Brüninghoff ist Vorstandsmitglied der "Qualitätsinitiative Holzbrückenbau e.V." Der Experte sagt: Rutschgefahr auf Holz sei nicht grundsätzlich ein Problem von Feuchtigkeit, sondern vor allen Dingen auf Schwebstoffe in der Luft zurückzuführen. Autoabgase in Verbindung mit Feuchtigkeit machen die Holzbrücken glatt. "Im Frühjahr eine gründliche Reinigung", empfiehlt der Ingenieur. Außerdem sei es wichtig zu verhindern, dass sich zwischen den Bohlen Dreck ansammelt. Kippen und ähnliches erhöhen die Rutschgefahr.
Holzbrücken, so Brünnunghoff, können für mehr Sicherheit aber auch mit anderen Materialien kombiniert werden. Das reicht von einer kompletten Asphaltierung der Gehfläche bis zur Verwendung anderer Baustoffe: Möglich sei eine Beschichtung der Oberflächen mit Quarzsand oder Epoxidharz. Brüninghoff hält diese Methoden aber nicht für "dauerhaft hilfreich".

Was Berlit Jasper passiert ist, lesen Sie hier

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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