Erzählen Sie uns Ihre Geschichte
Keine Corona-Impfung wegen schwerer Krankheit?
(tk). Wenn über den Wegfall der kostenlosen Corona-Tests oder die Einführung der 2G-Regel (geimpft oder genesen) diskutiert wird, spielt immer wieder eine Gruppe eine besondere Rolle: Menschen, die sich nicht impfen lassen können. Das sind derzeit Kinder unter zwölf Jahren, aber auch Erwachsene mit bestimmten Krankheiten. Wie viele Menschen davon betroffen sind, ist nicht bekannt und wird vom Robert Koch-Institut (RKI) grob auf rund drei Millionen in Deutschland geschätzt. Der Stader Kardiologe und Vorsitzende des Bezirksausschusses der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Stade Stephan Brune gibt dabei aber zu bedenken: "Fast jeder kann sich impfen lassen. Auch Menschen, die sich einer Chemotherapie unterziehen müssen."
Die Zahl derer, die wirklich nicht gegen COVID-19 geimpft werden kann, sei verschwindend gering, so der Mediziner. Als Beispiel für Menschen, die dennoch geimpft werden können, nennt er Krebspatienten, deren Immunsystem ohnehin schon geschwächt ist. "Natürlich muss man in diesen Fällen extrem vorsichtig sein und die Patienten darauf vorbereiten." Ein schneller Piks bei einem mobilen Impftermin sei für diese Personen ausgeschlossen, die Impfung grundsätzlich aber nicht. "Dann wird das mit dem behandelnden Onkologen gemeinsam geplant."
Bei Allergien, darauf weisen Stephan Brune und das RKI hin, sei es meistens der Fall, dass der eine Impfstoff nicht, der andere aber sehr wohl vertragen werden könne. Problematisch, so der Arzt, sei die Impfung bei Menschen mit schlecht eingestelltem Asthma. Zudem ist dem WOCHENBLATT ein Fall bekannt, bei dem eine Frau unter einer seltenen Autoimmun-Erkrankung leidet. Ihr wurde von Ärzten von der Corona-Impfung abgeraten.
Dr. Stephan Brune betont: "Ich rate allen, sich impfen zu lassen." Denn jeder, der nicht geimpft sei, werde sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit anstecken. Und wenn die Ärztinnen und Ärzte grundsätzlich eine Impfung für einen chronisch Kranken befürworten, das Risiko aber minimieren wollen, "dann kann im Krankenhaus geimpft werden", so Brune, und der Patient werde begleitet und überwacht.
Schwangere und Stillende, das empfiehlt inzwischen auch die Ständige Impfkommission (STIKO), können sich gegen COVID-19 impfen lassen.
• Gehören Sie auch zu den Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht gegen Corona impfen lassen können? Wie gehen Sie damit um? Bedeutet das, dass Sie vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen sind, weil schon der Gang in den Supermarkt zu gefährlich ist? Oder müssen Sie das Risiko einer Ansteckung in Kauf nehmen? Erzählen Sie uns Ihre Geschichte! Ich freue mich auf Ihre Mail an thomas.kreib@kreiszeitung.net.
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.