Unaufmerksame Autofahrer und unübersichtliches Abbiegen
Leser erklären das Buxtehuder Stauphänomen
tk. Buxtehude. Warum kommt es seit dem Spurwechsel in der Baustelle am Ellerbruchtunnel stadteinwärts zu langen Staus? Diese Frage hat das WOCHENBLATT seinen Leserinnen und Lesern gestellt. Hier mögliche Erklärungssätze.
Detlef Monska sieht ein grundsätzliches Problem: "Ob Phänomen oder nicht - die Stauanalyse kann man sich sparen. Das Armutszeugnis ist die Ampelschaltung. Wir fahren heute vielfach Autos mit Hightech-Assistenzsystemen wie Verkehrsschilderkennung, Abstandssensor und Müdigkeitswarner. Wo ist bitte das Problem, eine 'sehende' Ampel mit bedarfsgerechten Grünphasen zu installieren?
Der tägliche Stau vom Bahnhof bis durch den Ellerbruchtunnel wäre mit zwei oder drei längeren Grünphasen aufgelöst. Eine derart simple Lösung nicht zu installieren provoziert fast eine Klage gegen die Verantwortlichen wegen mutwilliger Umweltbelastung!"
Jan Holsten sieht ein Problem im Verhalten der Autofahrer: "Ich bin Lkw-Fahrer und komme aus Moisburg. Das Problem sind die Autofahrer selber. Jeder Zweite ist mehr mit seinem Handy beschäftigt als mit allem anderen um sich herum! So etwas beobachte ich täglich. Da kommt es bei einer Grünphase zu erheblichen Verzögerungen beim Losfahren, weil die Menschen sind nicht bei der Sache sind."
Thorsten Steinlicht hat eine mögliche Erklärung, warum es jetzt vermehrt zu Staus kommt: "Ich fahre jeden Morgen aus Apensen kommend gegen 7.20 Uhr durch den Tunnel. Um diese Zeit steht man nur etwa bis zur Bahnbrücke an. Der Unterschied seit dem Wechsel der Fahrspur liegt meiner Meinung nach in der sehr engen und unübersichtlichen Rechtskurve in die Konrad-Adenauer-Allee. Die Abbieger werden dadurch sehr langsam, vor allem Lkw und Busse kommen nur schwer durch die Kurve. Vorher konnte man noch recht 'schwungvoll' nach rechts abbiegen, nun nehmen einem die Plastik-absperrungen die Sicht."
Für Jutta Chikato gibt es eine ganze Reihe von Erklärungsansätzen. Sie stellt fest: "In einer Ampelphase schaffen es sechs bis sieben Autos, die Ampel zu passieren. Die rechte Spur ist voller geworden, vermutlich durch Autos, die vorher kurz vor dem Tunnel aus dem Ellerbruch kamen. Das Stoppschild an der rechten Spur, dort, wo eingefädelt werden soll, schafft ein Dilemma. Wenn man die Vorfahrt beachtet, wartet man bis nach Mitternacht. Wenn man sich stattdessen einfädelt, riskiert man einen verschuldeten Unfall. Viele Autofahrer wechseln nach der Fußgängerampel auf die Busspur, um auf die (vermeintlich) schnellere rechte Spur zu gelangen."
Nico Schult bringt es kurz und pointiert auf den Punkt: "Es entsteht Stau, weil nur zwei Spuren vorhanden sind und die Grünzeiten der Ampel von einem Praktikanten eingestellt worden sind."
Übrigens: Die Baufirma hat auf das Stauproblem reagiert. Das lange Warten auf der Stader Straße (bzw. der Hansestraße) scheint vorbei zu sein. Die Ampelphasen wurden, wie von Fachgruppenleiter Thorsten Gloede in der vergangenen Woche bereits angekündigt, verändert. Wobei: Dadurch staut es sich jetzt wieder stärker auf der Gildestraße und der Konrad-Adenauer-Allee. Bis Oktober, dann ist die Sanierung von Tunnel und Fahrbahn fertig, ist also noch Geduld gefordert.
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