Claudia Fitschen ist nach Kanada ausgewandert
"Liebe kommt, wenn man sie nicht erwartet"
(tk). Zwischen dem kleinen Buxtehude und der kanadischen Hauptstadt Ottawa liegen fast 6.000 Kilometer. Dorthin ist die gebürtige Buxtehuderin Claudia Fitschen, die zuletzt in Horneburg lebte, vor Kurzem ausgewandert. Der Liebe wegen. Die Autorin könnte aus ihrem Leben einen Roman schreiben, der es mit Herz-Schmerz-Geschichten von Rosamunde Pilcher und Co. locker aufnimmt. Mit dem großen Unterschied: Claudia Fitschens Liebesgeschichte ist ganz real. Und sie überwindet Hindernisse: In Zeiten der Pandemie auszuwandern, ist schließlich ein Projekt, das hohe Hürden nehmen muss. "Die Liebe kommt, wenn man sie nicht erwartet", sagt Claudia Fitschen.
Im Februar 2020 war sie auf einer Gruppenreise in Costa Rica.
Am Frühstückstisch traf sie einen Mann, mit dem sie ins Gespräch kam. Die beiden trennten sich, jeder ging seiner Wege. Die Zufallsbekanntschaft flog in ihre Heimat Kanada zurück. Und doch war da mehr. Zwei Tage nach seiner Abreise bekam die Horneburgerin die erste Nachricht von Jérémie. "Dann hörten wir nicht mehr auf zu schreiben", erzählt Claudia Fitschen. An eine Beziehung hatte sie damals aber nie gedacht. "Doch dann habe ich mich in Jérémie verliebt."
Die Idee der beiden: Die Horneburgerin kommt für ein paar Wochen nach Kanada. "Als Coach und freie Autorin kann ich von überall auf der Welt arbeiten." Wegen Corona durfte sie aber nicht einreisen. Das hat die junge Beziehung auf eine harte Probe gestellt. "Zwischendurch hatte ich schon Zweifel", berichtet Claudia Fitschen.
Fünf lange Monate hat es gedauert, bis ihr kanadischer Freund nach Deutschland einreisen durfte. Die beiden haben danach auch Weihnachten zusammen in Horneburg gefeiert. Und irgendwann stand der Entschluss mit enormer Tragweite fest: Auswanderung. Bis es die Erlaubnis zur Einwanderung nach Kanada gab, musste das Paar nachweisen, seit mindestens einem Jahr liiert zu sein. Zweifel hatte Claudia Fitschen auf der Zielgeraden keine mehr. "Ich war so mit dem Ausräumen meiner Wohnung und den ganzen Kündigungen beschäftigt - da blieb kaum Zeit, um nachzudenken." Die riesige Vorfreude, endlich zusammensein zu können, überwog alles.
Und jetzt lebt Claudia Fitschen in Rockland in der Nähe von Ottawa. Die letzte Hürde, die sie noch hat nehmen müssen: Quarantäne in Kanada. Doch das ist schon bald Geschichte. Es warten neue Herausforderungen: "Das größte Hindernis ist Französisch", berichtet die Autorin. Es würden fast alle Menschen Englisch sprechen, doch Französisch sei die Alltagssprache, die Claudia Fitschen seit einem Jahr fleißig lernt.
Einen Plan B hat die Ex-Horneburgerin in Kanada übrigens nicht. "Natürlich habe ich immer die Möglichkeit, zurückzukehren", sagt sie. Dass sie es tut, glaubt sie nicht: "Ich bin da, wo ich sein möchte."
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