Buxtehuder Professor Präsident der Ingenieurkammer
Martin Betzler ist Niedersachsens neuer "Chef-Ingenieur"
tk. Buxtehude. Er ist jetzt Niedersachsens "Chef-Ingenieur": Professor Dr.-Ing. Martin Betzler wurde zum Präsidenten der Ingenieurkammer Niedersachsen gewählt. "Die Frage, ob ich dieses Ehrenamt übernehmen wolle, kam überraschend", sagt der ehemalige Präsident der Hochschule 21. Er hatte sich eigentlich "nur" für einen der Vorstandsposten bewerben wollen. Nach einer kurzen Phase des Nachdenkens hat Martin Betzler freudig ja gesagt. Denn: "Ich hatte mir überlegt, wo ich mich beruflich noch einbringen und etwas bewirken kann." An der Hochschule wird er aber weiterhin als Dozent tätig sein.
Die Ingenieurkammer Niedersachsen mit rund 6.000 Mitgliedern ist vergleichbar mit den Industrie- und Handelskammern. Sie kümmert sich um die Belange der Mitglieder, ist in Gesetzgebungsverfahren eingebunden und sichert hohe Standards bei Aus- und Weiterbildung. "Die Kammer ist sehr gut organisiert", sagt ihr neuer Präsident, der künftig einmal in der Woche in Hannover, dem Kammersitz, arbeiten wird.
Auch wenn diese Institution gut aufgestellt ist, gibt es Themen, denen sich der neue Präsident widmen will. "Ich will vor allem für die vielfältigen Ingenieurberufe werben, zeigen, wie spannend und reizvoll die Aufgaben sind", sagt Martin Betzler. Das Berufsbild müsse besser in der Öffentlichkeit verankert werden. "Was ein Arzt macht, weiß jeder, bei Ingenieuren sieht das anders aus", so Betzler. Was ihn umtreibt, ist dabei natürlich auch der Fachkräftemangel.
"Wir müssen noch mehr in den Schulen werben", sagt der Hochschuldozent, der damit schon jede Menge Erfahrungen hat. Besonders Schülerinnen müssten weit stärker in den Fokus bei der Nachwuchswerbung rücken. Weil sich zudem Kinder häufig in ihrer Berufswahl an ihren Eltern orientieren, müsse die Ingenieurkammer auch die Eltern im Blick haben. Veränderungen seien aber schon spürbar. So steige etwa die Zahl der angehenden Architektinnen an seiner Hochschule ständig an.
Ein Aufgabenfeld als neuer Präsident betrifft vor allem die Kolleginnen und Kollegen von Martin Betzler. "Ingenieurbüros in Deutschland sind meist mittelständische Unternehmen. "Diese Büros liefern aber dieselbe Qualität wie die großen", betont er. Was bedeutet: Kleinere Unternehmen dürfen nicht benachteiligt werden durch immer komplexer werdende Verwaltungsvorgänge oder bei der Digitalisierung.
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