Oliver Strotmann
Megamarsch von München nach Meran

In 3.100 Metern Höhe | Foto: Oliver Strotmann
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  • In 3.100 Metern Höhe
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Die Message "Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen" ist sein Lebensmotto, niemals aufgeben sein Grundsatz. 

Und das meint der Buxtehuder Oliver Strotmann richtig ernst. Seit 2018 weiß er, dass er an einer unheilbaren neuromuskulären Krankheit leidet und seine Lebenserwartung begrenzt ist. "Ich könnte mich in eine Ecke zurückziehen und leiden", sagt er. "Doch das würde die Sache nicht besser machen." Stattdessen will er nicht nur selbst noch so viel wie möglich erleben, sondern auch anderen Betroffenen Mut machen, dem Leben auch in schweren Zeit die Stirn zu bieten und weiterzumachen.  Nachdem der dreifache Familienvater kurz nach seiner niederschmetternden Diagnose durch Zufall als Schauspieler entdeckt wurde (das WOCHENBLATT berichtete), nutzt er seinen Bekanntheitsgrad, um seine Message auf unterschiedlichen Wegen zu verbreiten. 

So ist er erst vor Kurzem von seinem Mega-Marsch (23. bis 27. Juni) über die Alpen zurückgekehrt, den er eigentlich medienwirksam mit dem Extremsportler Joey Kelly zurücklegen wollte. Nachdem der gemeinsame Plan nicht geklappt hatte, machte sich Strotmann alleine auf den Weg von München nach Meran: ohne Geld und ohne Proviant. Zwischendurch wurde er von einem Fernsehteam der Produktionsfirma RTL II "besucht", das ihn bei seinem Start, zwischendurch am höchsten Punkt und am Ziel und filmte. "Ansonsten war ich auf der Strecke komplett alleine", so der Buxtehuder. Allerdings sei er mit Unterstützung seiner Sponsoren sehr gut ausgestattet gewesen und im Hintergrund standen ihm von der Bergrettung, die im Notfall sofort hätte kommen können, bis zum Fahrer des Begleitfahrzeuges viele weitere Helfer zur Seite.

Schmerzen wie nie zuvor

Mega-anstrengend sei der Marsch gewesen, am ersten, zweiten und vierten Tag sei er 40 Kilometer gelaufen, am dritten Tag nur 20 Kilometer, aber dafür auf eine Höhe von 3.100 Metern gestiegen. "Am dritten Tag hatte ich auch mein seelisches Tief und habe mich gefragt, warum ich mir das alles antue", sagt Oliver Strotmann. Seine Muskeln verkrampften, seine Füße sind bis heute taub, in seinen Knien sammelte sich Wasser und sein Puls war mit durchschnittlich 150 bis 170 viel zu hoch. "Ich hatte Schmerzen wie nie zuvor in meinem Leben", so Strotmann. Trotzdem wollte er den extra für diese Tour angefertigten Spezial-Rollstuhl nicht nutzen. Fünf Mal ist er auf der anspruchsvollen Strecke abgerutscht, gestürzt und trug diverse Schürfwunden und andere Verletzungen davon. Wasser trank er aus Bächen in den Bergen, ab und zu bekam er auf den Wanderhütten ein Laugenbrötchen geschenkt. 

Trotz aller Strapazen möchte Oliver Strotmann auf keine Minute dieser Wanderung verzichten. "Ich war jeden Abend stolz, durchgehalten und mein Ziel erreicht zu haben", sagt er. "Es war eine wichtige Erfahrung für mich und ich bin mit meinem Leben jetzt noch zufriedener als vorher."
Gerne hätte er sich noch etwas mehr Zeit genommen, um Pausen einzulegen und die atemberaubende Natur zu genießen - doch am fünften Tag seiner Wanderung wurde er vom Fernsehteam in Meran erwartet. 

Ideen für neue Kinderbücher - das erste ist gerade erschienen

Stattdessen hat Oliver Strotmann auf dem Weg die Zeit genutzt, sich zu überlegen, welche Projekte er jetzt angehen möchte, um seine Message weiterhin zu verbreiten. Während er die Erwachsenen über das Fernsehen, Social Media (Instagram) und das WOCHENBLATT erreicht, schreibt er für Kinder lehrreiche und mutmachende Kinderbücher. Sein erstes Buch "Finchen, die Abenteuerbiene" mit rund 20 Kurzgeschichten ist soeben erschienen. Fünf weitere sind schon fertig und werden folgen. "Ich schreibe die Geschichten so, wie ich sie auch meinen Kindern gerne vorlesen möchte", so Strotmann. Auf seinem Mega-Marsch hat er jetzt eine neue Idee entwickelt: In "Wombo - der Alpenbock" wird er die Erlebnisse dieser Tour kindgerecht verarbeiten. 

Das nächtste Projekt: Ein Land - 16 Bundesländer - 16 Berge

Auch das nächste körperlich herausfordernde Projekt ist bereits in Vorbereitung: Unter dem Motto "Ein Land - 16 Bundesländer - 16 Berge" wird Oliver Strotmann im kommenden Jahr die jeweils höchsten Berge in jedem Bundesland Deutschlands besteigen. "Damit erreiche ich dann auch überregional Menschen, denen ich Mut machen kann", sagt er.

Die Tour von Oliver Strotmann kann über Instagram verfolgt werden.

Mehr über Oliver Strotmann unter https://oliverstrotmann.com/ und https://www.instagram.com/oliverstrotmann/

Alle Texte zu Oliver Strotmann
Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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