Metronom prallt gegen Schulbus: Mit dem Leben davongekommen
Metronom rammt Schulbus: Nach der Beinahe-Katastrophe wird nach Gründen für das Unglück gesucht
ab/tk.Buxtehude. Die Trümmer sind weggeräumt, die Züge auf der Bahnstrecke von Hamburg nach Cuxhaven passieren die Unfallstelle in Buxtehude-Hedendorf am Donnerstag aber noch mit gedrosseltem Tempo. Ansonsten erinnert nichts mehr an das Beinahe-Unglück, dem 60 Schüler am Mittwochmorgen nur knapp entronnen sind. Ihr Schulbus blieb auf den Gleisen eines Bahnübergangs stecken. Der Metronom rast heran. In letzter Minute können die Kinder und Jugendlichen, die zu verschiedenen weiterführenden Schulen in Buxtehude gehen, aus dem Bus springen. Sie rennen um ihr Leben. Sekunden später knallt der Zug trotz Notbremsung in den Bus.
Sigrid Schulz wohnt nur wenige Meter von der Unfallstelle entfernt. Ihr Sohn Marvin (15) saß in dem Unglücksbus. Am Tag danach reden beide über das, was passiert ist. "Der Winkel ist einfach zu spitz", sagt Sigrid Schulz über die Haarnadelkurve, die der riesige Gelenkbus nehmen musste. "Jeder, der sich das anschaut, kann nur zu dem Schluss kommen, dass ein Bus dieser Größe dort nicht durchpasst."
Vor ihrer Haustür ist zur Zeit viel mehr Verkehr als sonst. Die B73 wird saniert und die Ortsdurchfahrt Neukloster-Hedendorf ist für den Durchgangsverkehr gesperrt. Daher war der Schulbus auf dieser schmalen Piste unterwegs.
"Das wird knapp", waren die ersten Gedanken von Marvin, als der Bus feststeckte. Der Schüler des Schulzentrums Süd weiß genau, wann der Metronom im Buxtehuder Bahnhof losfährt: 7.38 Uhr. Die Busfahrerin ruft die KVG-Leitstelle an, damit alle Züge gestoppt werden. Noch sitzen alle Schüler im Bus. Dass es jetzt Kritik an der Frau gibt, die die Kinder und Jugendlichen hätte früher herauslassen sollen, findet Marvin ungerecht. "In dieser Situation hätte ich nicht in ihrer Haut stecken wollen."
Am Ende ist das alles nicht so wichtig: Alle 60 Schüler sind mit dem Leben davon gekommen. Nur ein Reisender aus dem Metronom wurde leicht verletzt. Was letztendlich der Grund für dieses Beinahe-Katastrophe war, steht zur Zeit noch nicht fest. Die Polizei ermittelt. Das ist passiert: Der Gelenkbus der KVG bleibt mitten auf den Gleisen in Hedendorf stehen, weil eine Gelenksperre ausgelöst wurde. Der Winkel der Kurve war so eng, dass diese automatische Sicherung greift, damit der Bus nicht beschädigt wird. Ein Weiterfahren ist nicht möglich. Der Motor wird automatisch abgestellt.
Sperre stoppt die Weiterfahrt
Das ist passiert: Der Gelenkbus der KVG bleibt mitten auf den Gleisen in Hedendorf stehen, weil eine Gelenksperre ausgelöst wurde. Der Winkel der Kurve war so eng, dass diese automatische Sicherung greift, damit der Bus nicht beschädigt wird. Ein Weiterfahren ist nicht möglich. Der Motor stellt sich automatisch ab.
Die Busfahrerin (23) alarmiert die Leitstelle der KVG in Stade. Eine S-Bahn wird gestoppt, der Metronom rast in den Bus.
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