Landrat Roesberg weist Kritik von Eltern zurück
Mitarbeiterin war infiziert: Covid-19 in Kita in Revenahe
tk. Apensen. Eltern, deren Kinder in die Kita Revenahe gehen, sind sauer und irritiert. Der Grund: Eine Erzieherin war positiv auf Covid-19 getestet worden. Sie hatte zuvor noch in der Kita gearbeitet. Was diesen Fall verworren macht: Nach allen Informationen, die dem WOCHENBLATT vorliegen, hatten die Mitarbeiterin, die Gemeinde als Träger und die Kita-Leitung eigentlich alles richtig gemacht. Weil die Frau am 8. März aus Tirol, damals noch kein offizielles Risikogebiet, zurückkam, blieb sie zu Hause. Die Kita hatte beim Gesundheitsamt Stade nachgefragt. Von dort gab es keine Einwände gegen die Rückkehr an den Arbeitsplatz. Laut Schreiben von Bürgermeister Rolf Suhr, das der Redaktion vorliegt, hat die Frau am 10. März wieder gearbeitet. Sie hat sich laut Suhr dann am 13. März freiwillig einem Test unterzogen, der positiv ausfiel. Rolf Suhr spricht daher von "einer Fehleinschätzung des Gesundheitsamtes".
In einem anonymen Brief von Eltern, der dem WOCHENBLATT ebenfalls vorliegt, äußern die ihr Unverständnis, wie es überhaupt zu so einer Situation kommen konnte. Schon zu der Zeit habe die Forderung bestanden, dass sich Rückkehrer aus Tirol möglichst freiwillig in Quarantäne begeben sollten. Durch fahrlässiges Verhalten sei die Erkrankung weiter in die Familien transportiert worden, kritisieren die Eltern in ihrem Brief und fordern eine lückenlose Aufklärung.
Das WOCHENBLATT hat beim Landkreis Stade nachgefragt: Landrat Michael Roesberg weist die Vorwürfe einer Fehleinschätzung entschieden zurück. "Wie die Abläufe zeigen, ist das an den Haaren herbeigezogen. Herr Suhr hätte sich besser informieren sollen." Roesberg verweist dabei auf den zeitlichen Ablauf. Die Anfrage aus der Kita sei am 9. März im Gesundheitsamt eingetroffen. Tirol sei kein Risikogebiet gewesen und die Betroffene habe keine Symp-tome gezeigt. Die Allgemeinverfügung für Urlaubsrückkehrer sei am 13. März in Kraft getreten, die Kita am 14. März - wie alle anderen auch - geschlossen worden. Die Mitarbeiterin hätte erst am 17. März Symptome gezeigt und erst am 19. März sei das Gesundheitsamt über die Infektion informiert worden.
Das Gesundheitsamt habe alle Kontaktpersonen ermittelt und die, die engen Kontakt mit der Erkrankten hatten, in Quarantäne geschickt. Das anynonyme Schreiben der Eltern, so Roesberg weiter, sei beim Jugendamt eingegangen. Briefe ohne Verfasser werden aber inhaltlich nicht bewertet, so der Landrat.
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