Muslime Gemeinde will aufklären: "Wir sind alle Deutschland"
bc. Stade. Die muslimische Ahmadiyya-Gemeinde (AMJ) ist bekannt dafür, dass sie sehr offen und transparent agiert. Jetzt starten die Mitglieder im Landkreis Stade eine neue Aufklärungskampagne, um klar und deutlich zwischen friedvollen Muslimen und fanatischen Extremisten wie der Islamische Staat (IS) zu unterscheiden.
„Voreilige Schuldzuweisungen und Vorurteile tragen nur zur Spaltung der Gesellschaft bei. Das spielt den Extremisten in die Hände“, sagt Zeeshan Rajput, Ansprechpartner der Ahmadiyya im Landkreis für den interreligiösen Dialog.
Die Kampagne unter dem Motto „Wir sind alle Deutschland“ besteht aus zwei Teilen. Im ersten Schritt will die Ahmadiyya an drei Wochenenden in der Stader und Buxtehuder Innenstadt Infostände aufbauen sowie in 160 Ortschaften im Landkreis Flyer verteilen. Im August soll es losgehen. Die genauen Termine stehen noch nicht fest. Es fehlen die Genehmigungen vom Ordnungsamt. „Wir wollen mit Bürgernähe Ängste abbauen“, sagt Rajput. Im Anschluss soll eine Dialogveranstaltung in Form einer Podiumsdiskussion in Stade stattfinden, zu der sämtliche vor Ort vorhandene Religionsvertreter und weitere Teilnehmer eingeladen werden sollen.
Im Rahmen der Kampagne soll u.a. gezielt die Loyalität zum Staat in den Vordergrund gestellt werden. „Wir haben das Grundgesetz zu achten und beachten“, so Rajput. Zusätzlich werden muslimische Theologen am Telefon (0800-2107758) und in den sozialen Medien für Bürgerfragen bereitstehen.
• Die AMJ hat bundesweit 45.000 Mitglieder, im Landkreis Stade sind es insgesamt ca. 90. In Stade steht die Bait-ul-Karim-Moschee der AMJ mit der landkreisweit einzigen islamischen Bibliothek. In Buxtehude ist der Bau einer Moschee bislang an einem fehlenden Grundstück gescheitert.
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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