Nach tödlicher Attacke auf Katze: Ein Hunde-Streit eskaliert
Hundebesitzer zeigen nach Beiß-Attacken keine Einsicht / Behörden greifen durch / 1.000 Euro Bußgeld
tk. Buxtehude. Diese Geschichte wird wohl kein Happy-End für alle Beteiligten haben: Im September wurde die Katze einer Buxtehuder Familie von zwei Hunden gebissen und musste eingeschläfert werden. Danach eskalierte die Auseinandersetzung zwischen Hunde- und Katzenbesitzern, deren Nachbarn sowie Behörden. Das Ordnungsamt Buxtehude ist entschlossen, energisch durchzugreifen. Und der Vorgang Hundehalter W. dürfte bei Ämtern und Behörden inzwischen mehrere Aktenordner füllen.
Die Katzenbesitzer haben sich ans WOCHENBLATT gewendet: Sie sorgen sich um andere Vierbeiner sowie Kinder. "Muss erst etwas noch Schlimmeres passieren."
Die Halter der zwei Hunde, es handelt sich um Podencos, die die Katze attackiert haben, weisen alle Schuld von sich. Was zusätzlich Druck aufbaut: Die Hundehalter, ein Ehepaar, sind amtsbekannt. Ihr inzwischen toter Dobermann hatte vor zwei Jahren den greisen Pudel Anton totgebissen (das WOCHENBLATT berichtete).
Die aktuelle Chronologie: Der neuerliche Hunde-Zoff kam ins Rollen, nachdem die Familie der toten Katze die Hundeattacke gemeldet hatte. Die Folge waren strenge Auflagen für die Halter: Leinen. und Maulkorbzwang sowie die Verfügung, nur mit einem Hund zur Zeit rauszugehen. Hundebesitzerin W. bestätigt gegenüber dem WOCHENBLATT diese Weisungen. Die werden, erklärt Doreen Eichhorn. Leiterin des Buxtehuder Fachbereichs Sicherheit und Ordnung, auf Empfehlung des Veterinäramts ausgesprochen. Den konkreten Fall kommentiert sie nicht, erklärt aber, "Wir sind an der Sache dran."
Die Katzenbesitzer hatten Nachbarn und Freunde gebeten, Verstöße gegen die Auflagen zu melden. Davon muss es einige gegeben haben, denn inzwischen haben die Hundehalter ein Bußgeld von 1.000 Euro aufgebrummt bekommen - auch das bestätigt die Podenco-Besitzerin dem WOCHENBLATT. Es sei dagegen eine Klage vor dem Verwaltungsgericht anhängig.
Den Dobermann-Beißvorfall vor zwei Jahren räumt die Frau ein, die Katze könne nicht von ihren Podencos (windhundähnliche Jagdhundrasse aus Spanien, Anm. d. Red.) verletzt worden sein. "Die wurde vermutlich angefahren", sagt sie. Die Hundehalter fühlten sich bedroht und gemobbt. "Mit uns redet kaum noch jemand."
Ein anderes Bild zeichnet die Katzenbesitzerin. Eine Freundin, die Verstöße gemeldet hatte, sei ins Visier des Hundehalters geraten. Nach Beginn der WOCHENBLATT-Recherche sei die Situation zudem eskaliert. Der Mann soll ihrer Freundin geraten haben, nicht mehr alleine rauszugehen. Er werde sie krankenhausreif schlagen, so die Katzenhalterin. Folge: Anzeige bei der Polizei und ein Antrag auf Einstweilige Verfügung.
Ein Insider, der den Fall kennt, ist sicher: Wenn Herrchen und Frauchen keine Einsicht zeigen, wird irgendwann ein Tierhaltungsverbot ausgesprochen. Nach Pudel Anton und Katze Moritz, die ihr Leben ließen, vielleicht keine schlechte Regelung. Frau W. bleibt aber dabei: "Meine Hunde tun nichts."
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.