Halepaghenschule Buxtehude
Nachwuchsforscherin für Facharbeit geehrt
Eine großartige Ehrung für die außerordentliche Leistung einer Schülerin der Halepaghenschule in Buxtehude: Für ihre Facharbeit "Halten zuckerreduzierte Lebensmittel ihr Versprechen?" hat Helle Ritscher (19) aus Jork beim Wettbewerb um den Dr. Hans Riegel-Fachpreis in der Kategorie Chemie den zweiten Preis gewonnen. Insgesamt wurden 45 Schülerarbeiten in den MINT-Fächern Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Mathematik und Physik eingereicht.14 Schüler wurden in ihren Fächern ausgezeichnet.
Gemeinsam mit ihren Eltern und ihrer Lehrerin Eva Freund - ihr Chemielehrer Dirk Schulze konnte aus Krankheitsgründen nicht mitkommen - fuhr Helle Ritscher vor Kurzem nach Oldenburg, um in der Carl von Ossietzky Universität in einem festlichen Rahmen den mit 400 Euro dotierten Preis für den zweiten Platz entgegenzunehmen.
"Ich war sehr aufgeregt", sagt junge Nachwuchsforscherin. "Es ist eine große Ehre für mich, mit dem Preis ausgezeichnet worden zu sein." Sie habe auf der Bühne gestanden, während neben ihr Prof. Dr. Michael Wark, Dekan der Fakultät V Mathematik und Naturwissenschaften, die Laudatio auf ihre Arbeit hielt.
Auf die Idee gebracht, ihre Facharbeit einzureichen, wurde Helle Ritscher durch ihre Lehrer, die die Arbeit zuvor bereits mit der Bestnote 15 Punkte bewertet hatten. In ihrer Facharbeit hatte die Schülerin unter anderem mit Experimenten untersucht, ob es sinnvoll ist, zuckerreduzierte Lebensmittel zu wählen, um Gewicht zu reduzieren. Ihr Fazit: Zucker ist nicht per se schlecht, aber hochkalorisch und kann damit Übergewicht begünstigen. Dementsprechend haben nur zuckerreduzierte Produkte einen Vorteil, die auch gegenüber ihrem Vergleichsprodukt kalorienreduziert sind. Dies sei allerdings nicht bei allen Alternativen gegeben.
Vielen der zuckerreduzierten Produkte werde nicht nur Süßstoff, sondern z.B. auch Stärke zugefügt wird, um auf die gleiche Menge an Inhalt wie das Produkt mit Zucker zu kommen, so Helle Ritscher. Damit sei der Vorteil der Zuckerreduzierung aber wieder aufgehoben.
Bei Zucker handelt es sich um Disaccharid, bei Stärke um Polysaccharid, was - sehr vereinfacht erklärt - bedeutet, dass sich beide Produkte chemisch aus ähnlichen Bausteinen zusammensetzen. Mit Hilfe von Experimenten hat Helle Ritscher nun in ihrer Arbeit gezeigt, dass die Enzyme beim Kohlehydratstoffwechsel Stärke ebenso wie Zucker in Glukose umwandeln, aus denen der Körper seine Energie zieht.
Daher sei es oftmals sinnvoller, kalorienreduzierte Lebensmittel zu wählen, als auf zuckerreduzierte Produkte zurückzugreifen, lautet das Fazit von Helle Ritscher.
Das Preisgeld möchte sie erst einmal sparen. Vielleicht braucht sie es ja für ihr Studium. Was sie genau studieren möchte, weiß Helle Ritscher noch nicht, aber Biochemie oder Lebensmittelchemie sind für sie durchaus denkbar.
"Wir hoffen, dass zumindest ein Teil der Preisträger und Preisträgerinnen eine Karriere im MINT-Bereich einschlägt", so der Oldenburger Physikdidaktiker Prof. Dr. Michael Komorek, der die eingereichten Arbeiten im Namen der Fakultät V Mathematik und Naturwissenschaften der Universität würdigte. "Doch selbst falls nicht, freuen wir uns darüber, wenn MINT-Interesse und MINT-Bildung breit in der Bevölkerung verankert sind. Dazu trägt der Preis wesentlich bei."
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