Neu Wulmstorferin in Panama: Herzliches Willkommen in der Fremde
Fenna Ellerbroek (20) hat Freiwilliges Soziales Jahr in Südamerika angetreten
(ab). (ab). Ganz schön mutig: Ohne das Land zu kennen, hatte die damals 19-jährige Fenna Ellerbroek im August ihrer Heimat Neu Wulmstorf den Rücken gekehrt und war zu einem Freiwilligen Sozialen Jahr nach Panama aufgebrochen. Jetzt erzählt die engagierte Ehrenamtliche von ihrem ersten Vierteljahr in der Fremde.
„Es gefällt mir sehr gut“, resümiert die Neu Wulmstorferin. „Meine Familie ist sehr freundlich.“ Das Haus, in dem sie wohne, sei ihrer Meinung nach solider Mittelstand. „Aber dass es wegen des Klimas keine richtigen Fenster gibt, sondern alles offen ist, daran musste ich mich erst gewöhnen.“
Wie berichtet, hatte sich Fenna Ellerbroek noch vor ihrem Abitur bei der Organisation „AFS interkulturelle Begegnungen“ für den Freiwilligendienst im Ausland beworben. Eingeteilt wurde sie für ein Jahr in Panama. „Das war sehr aufregend, denn ich wusste nicht viel über das Land“, erinnert sich Fenna. So sei das Klima mit 95 Prozent Luftfeuchtigkeit, dass ihr auf dem Flughafen entgegenschlug, beinahe „ein Schock“ gewesen. Doch schon nach kurzer Zeit habe sie sich gut angepasst: „Scheint die Sonne nicht, friere ich bei 25 Grad.“
Fenna wohnt bei einer vierköpfigen Gastfamilie in Arraijan, einem Ort mit 41.000 Einwohnern. Sie arbeitet in einer Tierarztpraxis in Panama-City. „Um dorthin zu kommen, muss ich über den Panama-Kanal, mit insgesamt 100.000 anderen Pendlern. Es gibt nur zwei Brücken, das ist schon grenzwertig“, meint sie. Eineinhalb bis zwei Stunden dauere ihre Fahrt in eine Richtung, und das an „guten Tagen“.
„Die Praxis, in der ich mitarbeite, ist eher eine Foundation und heißt ,Spay Panama'. Ihr Ziel ist es, möglichst vielen Menschen die Kastration oder Sterilisation ihrer Hunde und Katzen zu ermöglichen.“ Fenna Ellerbroek berichtet, dass „Spay Panama“ an den Wochenenden auch in umliegenden Ortschaften unterwegs sei, um dort kostengünstig Tiere sowie einige der zahlreichen Straßenhunde und -katzen zu operieren. „Damit wird versucht, die Population der Straßentiere einzudämmen und gleichzeitig gegen schwere Erkrankungen vorzugehen“, sagt die Neu Wulmstorferin.
Fenna Ellerbroek, die ihr Schulspanisch in Panama täglich verbessern kann, hat bereits viele Kontakte geschlossen und fühlt sich sehr wohl in dem fremden Land. Sie wundere sich jedoch darüber, wie die Panamenos mit ihrem Lohn auskommen. „Der fällt natürlich deutlich niedriger aus als in Deutschland, aber trotzdem ist nicht alles hier günstiger“, stellt sie fest. Vor allem Hygieneartikel seien teuer, Shampoos für sieben US-Dollar (ca. 6, 10 Euro) normal.
Was Fenna Ellerbroek im Ausland fehlt, sind einige Menschen aus ihrer Heimat und „ein kleines Straßencafé, in das man sich gemütlich setzen kann - denn so etwas gibt es hier nicht.“
• Mehr zum interkulturellen Austausch unter www.afs.de
Redakteur:Alexandra Bisping |
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