Neuer Rad- und Fußweg in Dammhausen: Wird bis Ende 2019 gebaut?
Rad- und Fußwegausbau verzögert sich deutlich / Probleme mit Baugrund
tk. Dammhausen. "Warum geht es nicht weiter?", fragte eine WOCHENBLATT-Leserin aus Dammhausen. Die Arbeiten am neuen Geh- und Radweg würden "gefühlt schon eine Ewigkeit" dauern und sichtbare Fortschritte gebe es nicht. Heiko Köhnlein, Leiter des Kreisumweltamtes und für den Straßenbau verantwortlich: "Die Arbeiten haben sich deutlich verzögert." Die geplante Fertigstellung Ende des Jahres wird sich voraussichtlich um ein Jahr verzögern. Der Grund: gravierende Probleme mit dem Untergrund.
Trotz Bodenproben vor Planung und Baubeginn habe der Untergrund für erhebliche Probleme gesorgt. "Das haben wir so nicht erwartet", sagt Köhnlein. Weil sich an vielen Stellen Torf im Boden befinde, müsse der Unterbau für den Rad- und Fußweg sowie Leitungen und Kanäle anders hergestellt werden. So werde jetzt mit Blähton für die notwendige Stabilität gearbeitet.
Weil andere Bau- und Verfahrensweisen nicht spontan umgesetzt werden konnten, sei auch die Planung teilweise erneuert worden. Um festzustellen, ob die runderneuerte Planung in der Praxis funktioniere, sei ein Probeabschnitt gebaut worden. Dabei habe sich gezeigt, das eine andere Bauweise die Probleme löse. "Das spielt sich jetzt alles ein", sagt Köhnlein.
Hinzu käme ein weiteres Problem in Dammhausen, das auch bei einer geänderten Planung berücksichtigt werden müsse: Die Bauarbeiten dürfen den Grundwasserspiegel nicht verändern. Die Grundwasserprobleme sind in dem Buxtehuder Ortsteil ein Dauerbrenner, über den das WOCHENBLATT schon mehrfach berichtet hat. Sinkt er, geraten die Holzpfähle der Gründungen vieler Häuser in Gefahr. Auf der anderen Seite fordern Landwirte, dass der Grundwasserspiegel so niedrig wie möglich ist, damit ihre Äcker nicht unter Wasser stehen.
Neben der deutlichen Zeitverzögerung bis zu einem Jahr wird auch eine Kostensteigerung die Folge sein. Die Höhe der Mehrkosten könne derzeit noch nicht eingeschätzt werden, so Köhnlein. Der Landkreis hatte mit rund drei Millionen Euro gerechnet. Die Stadt Buxtehude zahlt 500.000 Euro und die Stadtentwässerung sowie die Stadtwerke sind mit 130.000 bzw. 400.000 Euro an dem Projekt beteiligt.
Dass Anwohner und Berufspendler, die sich über die Verkehrsregelungen während der Bauphase ärgern, alles andere als begeistert sind, kann Heiko Köhnlein nachvollziehen. Die Kreisverwaltung, kündigt er an, wird die Dammhauser noch vor Weihnachten während einer Veranstaltung informieren.
Der Bau des neuen Rad- und Fußwegs sowie von Bushaltestellen und Fußgängerampeln ist das Ergebnis von Verhandlungen zwischen der Bürgerinitiative Dammhausen, der Stadt sowie dem Landkreis. Die BI hatte eine Klage gegen die beidseitige Öffnung der A26 angekündigt. Dadurch wird Dammhausen bis zur Freigabe weiterer Abfahrten über Gebühr durch den Verkehr belastet. Umfangreiche Messungen des Landkreises hatten das belegt. Im Gegenzug dafür, dass die Klage der BI ruht, sollten die Baumaßnahmen durchgeführt werden, um zumindest das Überqueren der Straße sicherer zu machen.
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