Per Kanu auf der Este nach Buxtehude
WOCHENBLATT-Redakteurin Alexandra Bisping testet die Tour Moisburg-Buxtehude auf "Familientauglichkeit"
ab. Buxtehude. Krokodile, Schlangen und andere gefährliche Tiere sehen meine Familie und ich, WOCHENBLATT-Redakteurin Alexandra Bisping, zwar nicht während unserer Tour auf der Este.Trotzdem stelle ich es mir auf dem Mississippi in den Sümpfen des US-Bundesstaates Louisina ähnlich vor: hohe Luftfeuchtigkeit, tiefe, bis ins Wasser ragende Baumwurzeln und eine traumhafte Landschaft.
Doch zurück zum Start: An einem Sonntag treffen mein Mann Tobias, meine Kinder Jascha (9) und Malin (7) und ich in Moisburg auf Anja Hansen. Die nette Bootsverleiherin von "Kanu-Fertig-Los" aus Handeloh hat uns einen sogenannten Canadier mitgebracht, ein offenes Kanu, das mit Stechpaddeln vorwärts bewegt wird. Gemeinsam mit Tobias lässt sie es in der Este zu Wasser. Das Boot bietet genügend Platz für zwei Erwachsene und zwei Kinder. Wir haben Glück: Das Wetter ist uns hold, kein Regen in Sicht. Nach einer kurzen Einweisung und dem Anlegen der Schwimmwesten besteigen wir vorsichtig unser neues Transportmittel, immer schön mit dem ersten Fuß in die Mitte des Bootes. Es schaukelt dennoch ziemlich.
Bei hängenden Ästen und Zweigen sollen wir uns nach vorne bücken, rät Anja noch, und nie gleichzeitig gemeinsam zu einer Seite beugen, sonst landen wir alle im Fluss. Tobias sitzt hinten, steuert und gibt den "Kapitän", ich sage - mal mehr, mal weniger treffend - die Richtung an.
Begeistert nehmen wir die Umgebung wahr: Von der Este aus erscheint alles wie neu. Ausgewaschene Baumwurzeln, Blumen im Wasser, Libellen und Schmetterlinge kreuzen unseren Weg. Während wir alles um uns herum entdecken, entdecken stichfreudige Insekten uns. Schnell ist das Anti-Mücken-Spray zur Hand und zeigt Wirkung. Die Blutsauger lassen von uns ab. Wir Erwachsenen freuen uns über die Motivation der Kinder, die voller Elan ihre kleinen Paddel schwingen. Manchmal geraten wir zu dicht ans Ufer, haben aber alles immer wieder schnell im Griff. Auf den sehr seltenen Eisvogel sollen wir achten, hat Anja gesagt. Das tun wir - und haben Glück: Die scheuen, wunderschönen Gesellen kreuzen sogar mehrfach unseren Weg und wir dürfen das metallischblau glänzende Gefieder für ein paar Sekunden bewundern.
Kurz vor Ottensen heißt es rasten. Wir stoppen am Ufer, kraxeln hintereinander aus dem Canadier und dann sind die Mädels nicht mehr zu halten. Voller Freude springen sie ins kühle Nass und lassen sich auch nach 20 Minuten nur widerwillig zur Weiterfahrt bewegen. Doch auch die bleibt spannend, denn hinter jeder Flussbiegung kann uns etwas Unerwartetes begegnen, beispielsweise eine extrem tief hängende Brücke, unter der wir auch flach geduckt nur mit Mühe durchschwimmen.
Und dann taucht er vor uns auf - "unser" kleiner Strand im ehemaligen Bundeswehrwald in Buxtehude.
Unsere Fahrt nähert sich dem Ende. Wir entdecken Teile des Freibad-Parkplatzes. Motorgeräusche durchschneiden die Stille und wir passieren die Brücke der B73 und fahren im Mühlenteich ans Ufer. Dort begrüßt uns Anja, befreit uns von Schwimmwesten, Paddeln und Boot. gemeinsam wird der Canadier wieder auf den Hänger verfrachtet.
Unser Fazit: Die ca. drei Stunden dauernde, acht Kilometer lange Tour (ohne Pause) ist sehr empfehlenswert. Das nächste Mal wollen wir aber auch den schnellen Teil mitnehmen - den von Hollenstedt bis Moisburg.
Weitere Infos zu Booten und Touren unter www.kanu-fertig-los.de.
Redakteur:Alexandra Bisping |
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