Wenn die scheuen Tiere dem Menschen näher kommen
Plötzlich Rehe im Garten
ab. Buxtehude. In Buxtehude per Fotoapparat festgehalten: Eine Ricke ist mit ihrem Rehkitz im Garten eines unbewohnten Hauses unterwegs. Und nicht nur das: Sie wird dort an mehreren Tagen hintereinander gesichtet und scheint sich häuslich einzurichten - trotz Autolärms, der vom mitunter stark befahrenen Ottensener Weg zu den Tieren durchdringt. Wie kommt es dazu, dass die an sich scheuen Wildtiere Wohnorten so nahe kommen? Was kann man tun, wenn man Rehe im eigenen Garten entdeckt? Das WOCHENBLATT hat nachgefragt und von Knuth Sierk, Förster und regionaler Pressesprecher für die niedersächsischen Landesforsten, Infos und Tipps erhalten.
"Wenn Rehe in einem Garten Ruhe finden, kommen sie auch dicht an menschliche Behausungen heran, solange es keine Gefahr gibt", sagt Knuth Sierk. Sobald das Grundstück aber wieder mehr genutzt werde, würden sich die Tiere zurückziehen. "Rehe sind außerdem sehr naschhaft und lieben Blüten und Kräuter. Wenn sie die auf einem ruhigen Grundstück entdecken, kann es gut sein, dass sie beschließen, dort ihr Kitz großzuziehen."
Was man bei Rehen im eigenen Garten auf keinen Fall tun sollte: versuchen, die Tiere zu vertreiben. "Rehe reagieren dann panisch und rennen irgendwo hin."
Knuth Sierk hat selbst schon einmal miterlebt, was passieren kann. "Das Reh ist damals in Panik davongestürzt. Ich konnte beobachten, wie es mit dem Kopf gegen einen Baum rannte. Es war sofort tot."
Die Möglichkeit, das Wild durch einen Tierarzt immobil machen zu lassen, um es anschließend umzusetzen, hält der Förster für schwierig. "Wenn es auf dem Grundstück wieder unruhig wird, gehen die Rehe von alleine. Da sollte man nicht weiter eingreifen."
Redakteur:Alexandra Bisping |
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