Podiumsdiskussion in Buxtehude über die Zukunft der Physiotherapie

In anderen europäischen Ländern können Patienten direkt zum Physiotherapeuten gehen - der Umweg über den Arzt entfällt. | Foto: Hochschule 21
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tk. Buxtehude. Wer unter ständigen Rücken- oder Nackenschmerzen leidet, geht zum Arzt. Der kann - muss aber nicht - zum Physiotherapeuten weiterleiten. In anderen europäischen Ländern ist das anders. Dort können sich Patienten direkt an Physiotherapeuten wenden. Ist das auch für das deutsche Gesundheitswesen der Weg? Darüber wird am Dienstag, 24, Mai, um 18 Uhr in der Hochschule 21 (HS21) diskutiert. "Zukunftsperspektiven für den Beruf des Physiotherapeuten" heißt die Veranstaltung.

Nicht nur für den Berufsstand, auch für die Patienten seien das wichtige Fragen, so Prof. Dr. Barbara Zimmermann, Vizepräsidentin der HS21und Leiterin des Studiengangs Physiotherapie. Sie nennt die Behandlung von Schlaganfallpatienten in der Waldklinik Jesteburg als Beispiel. "Was Ärzte und Physiotherapeuten dort gemeinsam leisten ist enorm." Vor 20 Jahren sei kaum vorstellbar gewesen, dass vom Schlaganfall Betroffene wieder so fit werden würden.

Dafür müssten die Physiotherapeuten aber hervorragend ausgebildet sein, so Zimmermann. Stichwort: Akademisierung der Ausbildung. Die ist in anderen Ländern bereits vorgeschrieben, in Deutschland bislang nicht. Zimmermann plädiert für ein duales System: Ausbildung an Fachschulen und gleichzeitig ein Studium.
Auf der anderen Seite könnten bestimmte Aufgaben, etwa Massagen, auch von Fachkräfte ohne Studium sehr gut übernommen werden. Denkbar sei, auch das gibt es anderswo bereits, den Physiotherapie-Assistenten.

Barbara Zimmermann und andere Experten befürchten zudem einen wachsenden Fachkräftemangel bei Physiotherapeuten. Ein Grund sei unter anderem die relativ geringe Bezahlung, so Zimmermann. Es gebe nicht wenige, die als ausgebildete Fachleute nur den Mindestlohn verdienen. "Das ist kein guter Anreiz für den Nachwuchs." Wie groß der Bedarf ist, weiß die Studiengangsleiterin. "Es rufen immer wieder Leiter von Praxen an die wissen wollen, ob wir ihnen Physiotherapeuten vermitteln können."

• An der Podiumsdiskussion am Dienstag, 24. Mai, um 18 Uhr in der Aula der HS 21 (Harburger Str. 6) nehmen Edgar Lerch und Willem Jensen (Vorstandsmitglieder in Berufsverbänden), Gesche Ketels, Leiterin der Physiotherapie am UKE, Tom Clemens, Absolvent der HS21, und der CDU-Bundestagsabgeordnete und gelernter Physiotherapeut Dr. Roy Kühne teil. Prof. Dr. Barbara Zimmermann moderiert.
Anmeldung unter info@hs21.de und im Estebad Kayser unter Tel. 04161 - 81683.

In anderen europäischen Ländern können Patienten direkt zum Physiotherapeuten gehen - der Umweg über den Arzt entfällt. | Foto: Hochschule 21
Prof. Dr. Barbara Zimmermann moderiert | Foto: Hochschule 21
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Tom Kreib aus Buxtehude

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