Rettungswagen in Stade: Wieviele sind nötig?

Insgesamt erhöhen sich die Rettungsdienst-Stunden im Landkreis Stade | Foto: archiv
  • Insgesamt erhöhen sich die Rettungsdienst-Stunden im Landkreis Stade
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bc. Stade. Auch nach der Sitzung des nicht-öffentlichen Kreisausschusses steht nicht fest, ob künftig zwei Rettungswagen in Stade rund um die Uhr bereitstehen werden oder nicht. Die Fraktionen meldeten Beratungsbedarf an. Eine Entscheidung fällt nun am Montag im Kreistag (ab 9 Uhr, Kreishaus).
Wie berichtet, kam ein vom Landkreis in Auftrag gegebenes Gutachten zu dem Schluss, die Kapazitäten an Rettungswagen (RTW) intern zu verschieben - u.a. zu Gunsten einer besseren Versorgung am Himmelpfortener Standort. Das führt allerdings dazu, dass - außer am Wochenende - nachts in Stade nur noch ein RTW vorgehalten werden soll.
SPD und CDU in Stade schreckten sofort hoch. Die Sozialdemokraten im Kreistag formulierten einen Antrag. Aus ihrer Sicht sei die geplante Kürzung der Ressourcen um 72 Stunden pro Woche für den Stadtbereich Stade unverantwortbar.
Die CDU-Stadtratsfraktion zog am vergangenen Wochenende nach. CDU-Fraktionschefin Kristina Kilian-Klinge: „Abgesehen davon, dass am Standort Stade die Fahrzeuge aktuell am höchsten ausgelastet sind, halten wir es für absolut unverantwortbar, in einer Stadt mit fast 50.000 Einwohnern nachts nur einen Rettungswagen vorzuhalten.“ Eine Reduzierung der Sicherheit der Bevölkerung werde die Stader CDU nicht hinnehmen.
Fakt ist aber auch: Insgesamt erhöhen sich die Vorhaltungen an Rettungsdiensten im Landkreis nach dem neuen, vom Gutachten empfohlenen Konzept um 200 Stunden. Nach intensiven Verhandlungen mit den Krankenkassen, die das Gutachten anerkannt haben, soll künftig permanent in Buxtehude ein zweiter RTW stehen. Auch der Standort in Freiburg ist gesichert. Beides bezahlte bisher der Landkreis aus eigener Tasche mit, künftig übernehmen das die Kassen.
Will die Politik aber auch weiterhin eine doppelte Rund-um-die-Uhr-Versorgung in Stade, muss der Kreis dafür selber bezahlen. Dabei soll es um 300.000 Euro gehen. Ordnungsdezernentin Nicole Streitz warnt auf WOCHENBLATT-Anfrage: Das gefährde das Gesamtgefüge des Rettungsdienstes im Landkreis, da ungewiss sei, wie die Kassen darauf reagieren. Nach dem Motto: Wenn ihr euch selbst nicht an euer eigenes in Auftrag gegebenes Gutachten haltet, warum sollten wir das tun?

Redakteur:

Björn Carstens aus Buxtehude

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