Bitte lasst die Blumen stehen
Sonnenblumen und Kürbisse - Landwirt in Apensen wird regelmäßig beklaut
Eine gut gelaunte Gruppe von Menschen, ausgestattet mit Eimern und Gartenscheren in seinem Sonnenblumenfeld - Landwirt und Juniorchef Karl Tobaben aus Apensen staunte nicht schlecht, als ihm ein Mitarbeiter von dieser Beobachtung erzählte. Sie hätten nur spazieren gehen wollen, so die Erklärung der Gruppe, keinesfalls wollten sie Sonnenblumen schneiden.
Schon seit mehreren Jahren ärgert sich das Team vom Hof Tobaben darüber, dass ihm regelmäßig Sonnenblumen und Kürbisse vom Feld geklaut werden. Wie viele Exemplare es sind, hat er nicht gezählt, Tobaben schätzt aber, dass es sich bei den Sonnenblumen etwa um fünf Prozent der verkaufsfähigen Ernte handelt. "Wahrscheinlich machen sich die Menschen gar nicht bewusst, wieviel Arbeit das Aussäen, Pflegen und die Ernte von Sonnenblumen macht", vermutet Tobaben. Die Blumen werden von den regionalen Supermärkten abgenommen und dort verkauft. Damit immer eine ausreichende Anzahl bereitsteht, werden sie von April bis Juni und im Abstand von drei bis vier Tagen in Reihen neu ausgesät. Dabei wird auch gleich das Unkraut gejätet - alles per Hand. Mehrere 100 Arbeitsstunden stecken in solch einem Sonnenblumenfeld, auf dem auch nur ein Teil der Blumen die für den Verkauf erforderliche Qualität erreicht. "Das sind dann natürlich auch die Blumen, die geklaut werden, weil sie am schönsten sind", so Karl Tobaben.
Abgesehen vom wirtschaftlichen Schaden ist es immer wieder frustrierend für Familie Tobaben und ihr Team, umsonst zu arbeiten und von den Mitmenschen beklaut zu werden. "Das Feld liegt extra versteckt zwischen anderen Feldern, aber das hält die Menschen nicht davon ab, sich zu bedienen", so Karl Tobaben. Er appelliert an die Blumenfreunde, die Sonnenblumen ganz regulär im regionalen Supermarkt zu kaufen. "Dort kommt ja auch niemand auf die Idee, die Blumen einfach mitzunehmen."
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