Technik im Buxtehuder Heidebad: 16.000 Badewannnen werden warm und sauber
Aufwendige Technik im Buxtehuder Heidebad sorgt für ungetrübten Badespaß / Das WOCHENBLATT wirft einen Blick hinter die Kulissen
tk. Buxtehude. 3.300 Kubikmeter Wasser sind im Becken des Heidebads in Buxtehude. Das sind rund 16.000 Badewannen mit jeweils 200 Litern. Wie werden diese Wassermassen aufbereitet und wo kommt das Nass her? Das WOCHENBLATT hat mit Badebetriebsleiterin Sonja Koch und Schwimmmeister Jochen Huntenborg einen Blick hinter die Kulissen der Technik geworfen. "Die Gäste loben unser Wasser als besonders weich und angenehm", sagt Sonja Koch.
Die erste Besonderheit: Das Schwimmwasser wird auf dem Heidebadgelände aus der Tiefe gefördert. "Dort drüben in dem kleinen blauen Häuschen steht die Pumpe", sagt Sonja Koch. Dieses Wasser wird zum Technikgebäude neben dem Eingang des Freibads gepumpt. Station eins auf dem Weg zum kristallklaren Badewasser in Genussqualität ist ein Grundwasserfilter, der Stoffe wie Eisen und Mangan herausfiltert. Das "zweite Hindernis" ist ein Sieb, das grobe Stücke stoppt. Das ist wichtig, weil nicht nur das Frischwasser, sondern auch das Wasser aus den Becken in einem ständigen Kreislauf gefiltert wird. Dabei können schon einmal Blätter ins Wasser fallen.
Das Brunnen- oder Beckenwasser kommt anschließend in große, blaue Kessel. Das sind die eigentlichen Filter, die unten groben und oben feinen Sand haben. Bevor das Wasser dort hineinfließt, wird noch ein Flockungsmittel zugesetzt. Organische Bestandteile kleben dadurch - vereinfacht ausgedrückt - zusammen und können so von den Sandfiltern aufgefangen werden. Wenn die Filter gereinigt werden, erklärt Sonja Koch, funktioniert das Einleiten genau andersherum. Das Wasser wird von unten reingepumpt und fließt von oben in die Kanalisation.
Ein Schritt darf nicht fehlen_ Dem Badewasser wird Chlor zugesetzt. "Gesundheitlich vollkommen unbedenklich", sagen die beiden Experten. Doch so sei gewährleistet, dass Bakterien sofort absterben.
"Wasser ist ein kostbares Git", sagt Sonja Koch. Das heißt, das nicht ständig das gesamte Riesenbecken mit Frischwasser neu gefüllt wird. Frisch werden pro Tag rund 200 Kubikmeter eingeleitet, erklärt Jochen Huntenborg. Rein rechnerisch bedeutet das, dass innerhalb von zwölf Tage das Wasser komplett ausgetauscht worden ist. Und alle drei Stunden sind die gesamten 3.300 Kubikmeter einmal durch die Filteranlage gelaufen.
Wichtige Technikeinheit für ungetrübten Badespaß sind neben den Filtern auch die Heizungen. Das Wasser hat durchschnittlich eine Temperatur von 23 Grad - auch wen es draußen deutlich kühler wird. Ein Blockheizkraftwerk und ein Brenntwertkessel erzeugen Wärme und über einen Wärmetauscher wird das Badewasser auf Wunschtemperatur gebracht.
Übrigens: Dank des Filters vor den Pumpen und des Saugroboters, der jede Nacht vollautomatisch den Beckenboden reinigt, gehen Schmuckstücke, die beim Baden versehentlich ins Wasser fallen, selten verloren. Die werden vier Wochen im Heidebad aufgehoben und kommen dann ins städtische Fundbüro.
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