Verwirrung um Glasfaserkabel in Nindorf
EWE wird nach den Sommerferien informieren und schreibt jeden Haushalt an
tk. Nindorf. In Nindorf und Goldbeck ist die Datenautobahn eine holperige Kopfsteinpflasterpiste. Surfen geht nur im Schneckentempo. Umso größer war die Freude, dass dort - und in vielen anderen Dörfchen im Kreis Stade - Glasfaserkabel für schnelles Internet verlegt werden soll. Die EWE hatte den Zuschlag für dieses Zukunftsprojekt im Kreis Stade bekommen, das mit rund vier Millionen Euro von Bund, Land und EU gefördert wird. Doch in Nindorf gibt es jetzt Frust: "Wir haben gehört, dass nur 40 Prozent der Haushalte schnelles Internet bekommen", beschwert sich eine Bürgerin. Und - danach war die Verwirrung komplett - eine für Montag geplante Infoveranstaltung der EWE sei abgesagt worden. Das WOCHENBLATT hat nachgefragt: Wie ist der Stand der Dinge?
Die gute Nachricht vorneweg: In Nindorf, Goldbeck und den anderen Kommunen im Kreis Stade, in denen die EWE buddelt, wird das Internet grundsätzlich sehr viel schneller werden, verspricht EWE-Sprecher Mathias Radowski. Auch dann, wenn es keinen Glasfaser-anschluss direkt ins Haus gibt, gebe es durch das Glasfaser bis zum Verteilpunkt einen "Quantensprung beim Tempo". 100 MBit/s seien garantiert, so Radowski. Dass nicht in jeder Haushalt noch schnelleres Internet erhalte, liege daran, dass in der aktuellen Förderperiode nicht der Anschluss jeder Immobilie vorgesehen sei und in vielen Fällen das alte Kupferkabel der Telekom auf der letzten Meile das Tempo drossele.
Die Infoveranstaltung am Montag in Beckdorf sei noch gar nicht konkret geplant gewesen, so der Sprecher weiter. "Wir laden nach den Sommerferien ein", sagt er. Jeder Haushalt bekomme vorher Post. Dann stehe auch im Detail fest, wo Hausanschlüsse mit Glasfaser möglich seien und wo nicht.
In Nindorf und Goldbeck herrschte auch deswegen Verwirrung, weil es hieß, dort, wo der Hausanschluss möglich sei, werde das nichts kosten. Fakt ist: Im Landkreis Stade muss jeder Hausbesitzer, der den Glasfaseranschluss bis ins Haus haben will, 390 Euro dafür bezahlen. Ist der Weg zum Haus sehr lang, kommen weitere Anschlusskosten dazu. "Zur Infoveranstaltung können wir genau sagen, wer dann wieviel bezahlen müsste", sagt Radwoski.
Samtgemeinde-Bürgermeister Peter Sommer, der auch davon ausging, dass die EWE am Montag im Beekhoff in Beckdorf informiert, wird abends den "Türsteher" geben und die Bürgerinnen und Bürger nach Hause schicken, kündigt er im WOCHENBLATT an.
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