Waldfriedhof Buxtehude: Naturnah oder schlampig gepflegt?
WOCHENBLATT-Leserin kritisiert Verwaltung / "Öko ist gewollt"
tk. Buxtehude. Die WOCHENBLATT-Leserin Frieda Baumgard hat gerade ihren Mann in einem Urnen-Kubus auf dem Waldfriedhof bestattet. Sie ist mit dem Erscheinungsbild des städtischen Friedhofs überhaupt nicht einverstanden. "Hier ist alles so verwildert", kritisiert sie. Gras wachse auf den Wegen, Tannenzapfen und Äste würden als Stolperfallen herumliegen. "Früher war hier alles viel gepflegter", sagte die Seniorin, die den Waldfriedhof seit 1969 regelmäßig besucht, weil dort auch ihr Vater bestattet wurde. "Nur wenn Beisetzungen sind, wird alles fix sauber gemacht", klagt sie.
Ist der Waldfriedhof nicht gut gepflegt?, wollte das WOCHENBLATT von Susanne Oldehaver wissen. Sie ist in der Stadtverwaltung für den Gottesacker verantwortlich. "Unser Waldfriedhof ist ein wunderschöner, naturnaher innerstädtischer Park", sagt sie. Die naturnahe Gestaltung, der Verzicht auf asphaltierte Wege sei bewusst gewählt worden, um den Waldcharakter zu erhalten.
Die Arbeit trage Früchte, denn auf den Flächen, auf denen sich die Natur entfalten könne, haben sich viele geschützte Pflanzenarten angesiedelt. "Bei uns gibt es im Frühjahr sogar Orchideen", sagt Susanne Oldehaver.
WOCHENBLATT-Leserin Baumgard wünscht sich hingegen mehr Personal, das auf dem Friedhof für Ordnung sorgt. Torsten Voß, Chef des Buxtehuder Baubetriebshofs erklärt: Ein Team von vier Mitarbeitern sei ausschließlich für den Waldfriedhof zuständig. Bei Bedarf komme Unterstützung aus dem Pool der Mitarbeiter im Bereich Grünpflege. Voß gibt zu bedenken: Mehr Personal kostet mehr Geld und das würde dazu führen, dass die Friedhofsgebühren steigen.
Susanne Oldehaver rät, damit es nach einer Beisetzung keinen Unmut gibt, sich frühzeitig über den Friedhof und die Bestattungsformen zu informieren. Das, was Frieda Baumgard stört, sei für viele Menschen ein Grund, den Waldfriedhof zu wählen. "Wir haben wachsenden Zuspruch aus Umlandgemeinden", sagt Oldehaver.
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