Vier neue Studienorte und Buxtehude ist nicht mehr dabei
Warum Buxtehudes Hebammenstudiengang beendet wurde

Prof. Dr. med Barbara Zimmermann | Foto: HS21
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tk. Buxtehude. Wie passt das zusammen? In Niedersachsen starten in diesem und im kommenden Jahr vier neue Hebammenstudiengänge. "Wir sorgen dafür, dass genügend Fachkräfte hervorragend ausgebildet werden", lobt Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) die Politik der Landesregierung. Stellt sich die Frage, warum dann der etablierte Hebammen-Studiengang an der Hochschule 21 (HS21) in Buxtehude schließen musste?

Hochschul-Vizepräsidentin Prof. Dr. med Barbara Zimmermann hatte kürzlich im WOCHENBLATT das Aus für den Studiengang erklärt und sagt jetzt: "Hebammen sollen einen vollakademischen Studiengang absolvieren." Das heißt: An einer Universität oder zumindest an einer  Hochschule, die mit einer Uni zusammenarbeitet. Die HS21 hatte mit einem Ausbildungspartner zusammengearbeitet, der sein Hebammen-Angebot beendet hatte, nachdem auch in Hamburg das Studium universitär wurde. Barbara Zimmermann bedauerte das Ende des Buxtehuder Studiengangs sowohl bei der Ankündigung fürs Aus als auch jetzt noch.

Mit den bis zum Jahr 2022 vier neuen Studiengängen in Niedersachsen müsse man abwarten, ob der Fachkräftebedarf ausreichend gedeckt werde, sagt die Vizepräsidentin der Hochschule, die dort alle Gesundheitsstudiengänge leitet. "Wir hoffen dringend auf neue Hebammen", betont sie, denn dieser Beruf verzeichne deutschlandweit einen akuten Fachkräftemangel. Keinen Zweifel hat Barbara Zimmermann daran, dass das Ende des Studiengangs in Buxtehude für die Region ein Nachteil ist. Meist würden einige der neuen Fachkräfte nämlich bleiben, wo sie studiert haben, und damit den Nachwuchs in den Landkreisen von Harburg über Rotenburg und Stade bis nach Cuxhaven sichern.

Ein Comeback des Hebammen-Studiengangs für die HS21 will Barbara Zimmermann nicht für alle Zeiten ausschließen. Wenn es trotz der neuen Uni-Angebote nicht genug Hebammen geben würde, "dann bin ich immer offen, um auch hier wieder etwas aufzubauen." Voraussetzung wäre, dass sich Buxtehude  dann einen Uni-Partner suchen müsste. "Die Zukunft wird zeigen, wie es läuft", so die Vizepräsidentin.

Mit Blick in die fernere Zukunft wird sich auch die Frage nach der Vollakademisierung beim Studiengang Physiotherapie stellen. Das werde zurzeit politisch diskutiert, so Zimmermann. Die Hochschule 21 hat bislang 440 akademisch ausgebildete Physiotherapeuten entlassen. "Ein Erfolgsmodell", sagt die Leiterin der Gesundheitsstudiengänge. Durch die Zusammenarbeit mit dem UKE habe Buxtehude auf diesem Feld bereits einen Uni-Kooperationspartner.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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