Eine Kosmopolitin wird zur Wahl-Buxtehuderin.
Warum Kristina Ruban, 44, zunächst die Welt bereiste und sich schließlich entscheidet, als Gymnasiallehrerin und Mutter von zwei Kindern, in Buxtehude ansässig zu werden.
Die gebürtige Rintelnerin (bei Hannover), Kristina Ruban, hat schon viel von der Welt gesehen: Nach dem Abitur und während ihres Studiums lebte sie bereits jeweils für ein Jahr in Sydney bzw. Brisbane, Australien. Nach erfolgreichem Abschluss zur Englisch- sowie Deutschlehrerin, zog sie 2009 zunächst nach Hamburg, dem „Tor zur Welt“, um von dort aus ferne Orte während ihrer Urlaube bereisen zu können und die Vorteile der Metropole zu genießen.
Von Vietnam bis Bangkok – kein Land war zu exotisch, keine Stadt zu groß. Kristina erzählt, sie habe stets ein großes Fernweh verspürt, wollte neue Kulturen, Sprachen, Gebräuche und Orte erleben und kennenlernen. Dann der ganz große Schritt nach Kanada, wo sie sechs Jahre lang lebte. „Toronto war unglaublich – eine pulsierende Stadt mit so viel Facettenreichtum und verschiedenen Kulturen“.
Und dennoch: Vor vier Jahren zog es Kristina aus der Ferne wieder zurück nach Deutschland, nicht zuletzt wegen ihrer Kinder. Für die zweifach Mama stand fest, sie wollte die Nähe zur Hamburger Metropole nicht missen, aber ebenso etwas ganz Neues wagen: ein ruhigeres und bodenständigeres Leben in einer Kleinstadt ihres Heimatlandes; sie sehnte sich nach ländlicher Ruhe, Entschleunigung und weniger Großstadthektik, nach einer kindgerechten Umgebung.
Unglaublich: Eine Internet-Recherche während der Corona-Pandemie über die Märchenstadt Buxtehude mit der schönen Sage von „Hase & Igel“, das städtische Engagement für mehr Nachhaltigkeit, vielseitige Angebote für Kinder, die Aussicht auf ein idyllisches Haus im Grünen, die Nähe zur Natur samt Apfelplantagen und Bullerbü-Nostalgie, überzeugten Kristina und ihre Kinder in Toronto. So entschied sich Kristina von Kanada aus für Buxtehude – ohne je dort gewesen zu sein. Sie mietete ein Haus, sagte eine Stelle als Deutsch- undEnglisch-Lehrerin an einer hiesigen Schule zu, packte ihre Kartons und zog von Toronto über den großen Teich nach Buxtehude.
„Anfangs habe ich mich hier schon ein bisschen schwergetan“, gesteht die Wahl-Buxtehuderin. „Die Kinder und ich mussten den Alltag neugestalten, neue Freundschaften knüpfen und uns den Begebenheiten anpassen.“ Erste Freundschaften haben ihr dabei geholfen, sich wohler zu fühlen. Insbesondere in Kindergarten und Schule, seien schnell neue Freundschaften entstanden. Als alleinerziehende und berufstätige Mutter sei es nicht immer einfach, die Balance zu halten. Hilfe hat sie sich außerdem bei der Initiative Baby-Patinnen und Paten der Stadt Buxtehude gesucht und eine „Leih-Oma“, wie sie selbst sagt, darüber gefunden. In der facebook Gruppe „Buxtehude schnackt“ hat sie außerdem ihre Babysitterin kennengelernt, die ihr seit Beginn zur Seite steht. Sogar französisch spreche diese und könne mit ihren Kindern in deren Zweitsprache kommunizieren.
Heimat bedeutet für Kristina auch, das hiesige Essen und die norddeutsche Backkunst zu
genießen. Frische Brötchen, Kuchen und Eis kauft Familie Ruban am liebsten bei der
ortsansässigen Konditorei in Buxtehude/Ottensen. Die familiäre Atmosphäre hat für die ehemalige Globetrotterin viel Charme.
Besonders wichtig ist Kristina außerdem, dass sie und ihre Kinder kreativ sein können. Daher
besucht sie mit Freundinnen oder ihren Kindern gern die Kreativwerkstatt des Buxtehuder Hafens. Von Malworkshop bis Sofakonzert kommt ihr kreativer Freigeist hier auf
seine Kosten.
Wie Kristina geht es immer mehr Menschen – viele Großstädter ziehen zunehmend in ländlichere Gegenden und Kleinstädte. Die sog. Suburbanisierung ist nicht nur Folge der Pandemie und der gestiegenen Immobilien- und Mietpreise in den Großstädten mit über 100.000 Einwohnern, insbesondere Familien mit Kindern hätten eine große Sehnsucht nach mehr Ruhe, Natur und der ländlichen Solidarität unter den EinwohnerInnen.*
Kleinstadt-Besonderheiten, über die sich Kristina noch immer und regelmäßig freut in ihrer neuen Wahlheimat:
- Die kurzen Wege – hier lässt sich alles „easy going“ mit dem Fahrrad oder sogar zu Fuß erledigen.
- Auch mit dem Auto muss man sich keine Gedanken um ewige Parkplatzsuche machen: In Buxtehude findet man immer ganz entspannt einen Parkplatz in der Nähe des Ziels.
- Eine große Liebe ist der Buxtehuder Weihnachtsmarkt mit seinem märchenhaften Erscheinen für Groß und Klein.
- Das besonders große kulturelle Angebot für Familien mit Kindern.
- Die Natur vor der Nase mit Apfelbäumen, Elbe, Küstennähe und nicht zuletzt dem Blick von meiner Terrasse ins Grüne – unbezahlbar!
Redakteur:Sandra Polenz aus Buxtehude |
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