Gesichter lesen
Was Fotografin Daniela Ponath im Antlitz erkennt
Zwei Drittel ihrer Kunden und Kundinnen lassen sich nicht gerne fotografieren, weiß die Businessfotografin Daniela Ponath aus Buxtehude. Für sie ist das einerseits verständlich, weil die Auftraggeber in der Businessfotografie oft die Arbeitgeber und nicht die Mitarbeiter sind, die jedoch fotografiert werden sollen. Andererseits ist sie immer wieder erstaunt, wie viele Probleme selbst bildschöne Menschen mit ihrem Aussehen haben. "Gehadert wird zum Beispiel mit zu kleinen Augen, zu große Nasen, mit der Figur, mit Falten, die gnadenlos im Bild festgehalten werden", so Daniela Ponath. Schon immer war es ihr Anliegen und auch ihr Talent, mit ihren Fotografien nicht die Falten oder die kleinen Augen, sondern die "Seele" einer Person zum Ausdruck zu bringen. Die technischen Fähigkeiten dafür hat sie als Fotografin gelernt. Um die Seele ihres Gegenübers zu erkennen, musste sie sich bisher auf ihre gute Intuition verlassen.
Doch jetzt hat sie mit der Kunst des Gesichtslesens ein Werkzeug erhalten, das ihr hilft, die Besonderheiten und Fähigkeiten ihres Gegenübers zu analysieren, um diese im Bild umzusetzen. Im Rahmen einer Vortragsveranstaltung lernte sie den Experten Eric Standop kennen, bei dem sie ihre Ausbildung für Gesichtslesen absolvierte.
Jeder von uns liest das Gesicht des anderen
"Wir sind alle Gesichtsleser", sagt Daniela Ponath. "Wir können an der Mimik Freude und Trauer, Angst und Wut erkennen und entnehmen auch aus den Gesichtszügen, ob jemand grundsätzlich eine eher positive oder negative Einstellung zum Leben hat. Unter anderem aus der Farbe der Haut - z.B. Blässe, eine gelbliche Färbung oder eine rote Nase - schlussfolgern wir zudem auf die Gesundheit unserer Mitmenschen."
Der Mund steht für Kommunikation und Küssen
Wer wie Daniela Ponath die Kunst des Gesichtslesens gelernt hat, achtet jedoch auf viele weitere Hinweise und kombiniert diese schließlich zu einem gesamten Bild. "Das Gesicht wird durch 45 Muskeln bewegt", sagt sie. "Wenn bestimmte Muskeln durch wiederkehrende Gedanken, Gefühle und Aktionen trainiert werden, zeigt sich das auch in der Physiognomie." So stehen zum Beispiel ein großer Mund für Kommunikation und auch Küssen, große Augen für Beobachtungsgabe und Weltoffenheit. Kleine Augen weisen darauf hin, dass jemand auf Details achtet und über einen scharfen Verstand verfügt. Eine große Nase steht u.a. für Arbeitseinsatz. Auch Falten, die Größe der Pupillen, Höhe und Form der Augenbrauen sowie die Form der Ober- und Unterlippe haben eine große Aussagekraft und werden in die Analyse einbezogen.
Gewinnend oder verlierend leben
Aus jeder Eigenschaft eines Menschen können auch seine Talente abgeleitet werden. An den Gesichtszügen erkennt ein Gesichtsleser, ob jemand entsprechend seiner Talente lebt - gewinnend oder verlierend, wie es Eric Standop nennt. Dabei geht er davon aus, dass jeder Mensch schon mit seiner eigenen Persönlichkeit auf die Welt kommt und sich der Charakter durch Erziehung, Prägung, Erfahrungen und Lebensumstände formt. Stimmen Persönlichkeit und Charakter überein, lebt der Mensch gewinnend - und das steht ihm oder ihr, genauso wie das Gegenteil im Gesicht geschrieben.
Das eigene Bild aus einer neuen Perspektive sehen
"Wenn ich vor einem Shooting mit einem fremden Menschen erst einmal seine Talente analysiere und ihn darauf aufmerksam mache, dass seine vermeintlich zu kleinen Augen und seine große Nase darauf hinweisen, dass er auf Details achtet, über einen scharfen Verstand verfügt und beruflich engagiert ist, sieht er ein Foto von sich aus einer ganz neuen Perspektive", sagt Daniela Ponath. "Voraussetzung dafür ist, dass die Analyse seiner Eigenschaften und Talente auch zutreffend ist und er sich richtig gesehen fühlt."
Das war, so Daniela Ponath, bisher bei allen ihrer Kundinnen und Kunden der Fall. "Es ist faszinierend, wie zutreffend die Ergebnisse des Gesichtslesens sind und was jeder daraus auch für sich selbst und das eigene Leben lernen kann", ist die Fotografin von dieser Methode begeistert.
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