Buxtehuder Andachten während der Pandemie
Weihnachten wird an 50 Orten gefeiert
tk. Buxtehude. Was wird Weihnachten sein? Wie können Gottesdienste in Zeiten der Corona-Pandemie gefeiert werden? Diese Frage haben sich seit vielen Wochen die Verantwortlichen in den Kirchengemeinden gestellt. In Buxtehude haben die christlichen Kirchen jetzt eine Antwort gefunden: In diesem Jahr ist alles komplett anders. Statt wie üblich große Gottesdienste wird es rund 50 Mini-Weihnachtsandachten überall in der Stadt geben, die teilweise auch von Laien geleitet werden. "Das ist ein spannendes Projekt der Ökumene", findet Katrin Sobanja, Gemeindereferentin der katholischen Gemeinde Mariä Himmelfahrt. Ziemlich einmalig ist es obendrein. Keiner der Mitwirkenden hat von einer ähnlichen breit angelegten Weihnachtsaktion aus anderen Städten gehört.
In der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (kurz ACK) in Buxtehude haben sich St. Petri und St. Paulus, Mariä Himmelfahrt, die Jesusgemeinde und die freie Evangelische Gemeinde (FEG) zusammengeschlossen. Im Spätsommer gab es mit dem Projekt "Ökumene to go" bereits eine gemeinsame Großveranstaltung. "Wir arbeiten eng und gut zusammen", sagt Dechant Johannes Pawellek. Und so wurde das Großprojekt Weihnachtsgottesdienste gemeinsam entwickelt.
"Wir übernehmen die Organisation", sagt Pastor Thomas Haase von der Petri-Gemeinde. Das heißt: Die Anmeldung der Mini-Andachten bei der Stadt, das Festlegen der maximalen Besucheranzahl sowie die Koordination online erfolgt über ein Team der ACK. Wer Gastgeber eines solchen Weihnachtsgottesdienstes sein will, muss sich also nicht mit vielen Anfragen und Genehmigungen herumplagen.
Ab Dezember wird die Homepage "Weihnachten in Buxtehude" freigeschaltet. Dort werden alle Orte und Termine aufgelistet. Wichtig: Die Besucher müssen sich über diese Seite auch online anmelden. Nur in Ausnahmefällen sollte das über die jeweiligen Gemeindebüros erfolgen.
Das Team der ACK ist gespannt auf die Orte und Ideen der besonderen Weihnachtsandachten. So wird zum Beispiel ein Treffen auf dem Aldi-Parkplatz neben dem Bahnhof sein. Jugendliche organisieren diese Andacht zum Thema Ankommen und Abfahren. Andere Gottesdienst-Orte werden Schulhöfe und Sportplätze sein. Aber auch kleine Orte wie ein Wendehammer in einer Straße. "Wir brauchen weder das Gebäude der Kirche noch den Pastor, um die frohe Botschaft zu verkünden", sagt Dechant Johannes Pawellek. Laien, die ein wenig Hilfestellung bei der Gestaltung der Andachten wünschen, werden von den Theologinnen und Theologen natürlich unterstützt.
Pastor Haase ist schon jetzt gespannt, wie dieser neue Weg funktionieren wird. "Wir haben mündige Gemeindemitglieder", ist er überzeugt, die diese Ausnahmesituation auch als Chance für etwas Neues begreifen.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.