Wer tut so etwas? Friedhofs-Klau macht wütend und fassungslos
tk. Buxtehude. Der Fußabdruck auf der ordentlich geharkten Erde der gepflegten Grabstelle auf dem kirchlichen Friedhof an der Ferdinandstaße in Buxtehude fällt auf. Dieser Fußabdruck ist geblieben, ein großes Grabgesteck ist dagegen verschwunden. "Das ist eine Mischung aus Wut und Verzweiflung", sagt Marina Schneider. Das gestohlene Gesteck macht für sie das Maß voll. Denn im Sommer wurde bereits von der Grabstelle der Familie eine mehr als 100 Jahre alte Skulptur entwendet.
Wenige Tage nach Totensonntag traute die Frau aus Buxtehude ihren Augen nicht, als sie die Grabstelle besuchte, an der Urgroßeltern und Eltern beerdigt sind. Das Gesteck war weg. "Wer macht bloß so etwas?", fragt sie. Auch von einem anderen Grab verschwand jetzt ein Gesteck.
Erst im Sommer der noch größere Schock: Das Oberteil einer Frauenfigur wurde mit Brachialgewalt von der Grabstelle gerissen. Den traurigen Rest musste die Familie aus Sicherheitsgründen entfernen. Seit mehr als 100 Jahren stand die Skulptur an dieser Stelle und erinnerte an den 1913 gestorbenen Wilhelm Matthies. Der war übrigens der Bauherr der Kattau-Mühle, die gegenwärtig aufwendig restauriert wird.
Was Marina Schneider traurig macht: Der Skulpturen-Dieb wurde nach ihren Angaben von der Polizei flugs ermittelt. Doch der Mann habe wohl nichts auf der Naht. An Ersatz sei kaum zu denken. Im Sommer verschwand auch ein Engel von einem Kindergrab.
Nach dem mutmaßlich Drogenfans vor dem Gesteck-Klau auch noch die Hortensie auf dem Grab beerntet hatten, weiß die Frau nicht mehr weiter. Ein Friedhof kann nicht rund um die Uhr überwacht werden. Sie appelliert an die Grabräuber, ihr schändliches Treiben zu beenden.
• Das WOCHENBLATT berichtet immer wieder über dreiste Diebstähle auf Friedhöfen in den Landkreisen Stade und Harburg. Vor geraumer Zeit kam es vermehrt zum Klau von Blumensträußen vom Stader "Horst-Friedhof". Vermutung: Unbekannte haben für den sonntäglichen Kaffeebesuch einem Strauß für lau mitgehen lassen.
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