Zu teuer! Nachbarn in Königreich ziehen Klage zurück
bc. Jork-Königreich. Anwohner in Jork-Königreich haben ihren Protest gegen das Bauvorhaben des Buxtehuder Investors Tim Schulenburg aufgegeben, die Interessengemeinschaft (IG) hat ihre Klage zurückgezogen. „Aus Kostengründen", wie Michael Klemm, ein direkter Nachbar, dem WOCHENBLATT mitteilt. Da ein Eilantrag für einen sofortigen Baustopp abgelehnt worden sei, die Gebäude nun aber schon fast fertig seien (das WOCHENBLATT berichtete), werde kein Richter mehr gegen die Genehmigung und für einen Abriss plädieren.
Klemm: „Die Kosten nur für die Aufrechterhaltung der Klage laufen ins Bodenlose, ein eventueller Prozesstermin stand bisher in den Sternen. Die IG hat bis dato 21.470 Euro an Spenden gegen das Bauvorhaben eingesammelt. Das reicht jedoch nicht aus. Wir sind von der Justiz und der Politik sehr enttäuscht."
Das war geschehen: Im Dezember 2016 stellte die IG einen Eilantrag auf sofortigen Baustopp, da sich die drei geplanten Mehrfamilienhäuser mit den 33 Wohnungen sowie den rund 50 Parkplätzen ihrer Ansicht nach baulich nicht in die Umgebung einfügen. Das Projekt sei zu überdimensioniert. Klemm: „Damals wurde gerade damit begonnen, die Fundamente vorzubereiten."
Der Eilantrag wurde allerdings am 8. März abgelehnt. Da stand aber bereits die erste Etage der Gebäude. Gegen den Beschluss reichte die IG wiederum Klage beim Oberverwaltungsgericht in Lüneburg ein. Auch diese Klage wurde abgelehnt - am 11. Mai. „Bislang ging es nur um einen Baustopp, nicht um die Klage in der Hauptsache. Diese würde noch kostenintensiver werden. Das überschreitet unser Budget", so Klemm.
Die IG will sich trotzdem weiter für die Aufstellung eines Bebauungsplans in Königreich stark machen, damit künftig solche Bauvorhaben nicht mehr so einfach möglich sind. Zur Erinnerung: Auch die Jorker Politik hatte ihr Einvernehmen für das Vorhaben nach anfänglicher Zustimmung wieder zurückgenommen. Allerdings zu spät.
Klemm: „Die meisten Anwohner der Königreicher Straße wollen keine riesigen Mietshäuser. Bisher ist uns allerdings nichts zu Ohren gekommen, dass das Thema B-Plan weitergehend behandelt wurde, geschweige denn, dass es Lösungsansätze gibt. Schon morgen könnte erneut ein solches Vorhaben genehmigt werden."
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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