175 Flüchtlinge sind neu im Landkreis Stade angekommen
tk. Landkreis. In den Städten und Gemeinden wird intensiv nach Unterkünften für Flüchtlinge gesucht. Der Zustrom an Menschen reißt nicht ab. Am Donnerstag sind 19 von ursprünglich 20 angekündigten Algerier in Beckdorf angekommen. Wie viele Flüchtlinge insgesamt in diesem Jahr schon in den Landkreis kamen?, wollte das WOCHENBLATT von der Kreisverwaltung wissen. Antwort: Von Januar bis März sind insgesamt 175 Flüchtlinge neu aufgenommen worden.
Dezernentin Nicole Streitz hat die aktuellen Zahlen des ersten Quartals für das WOCHENBLATT zusammengestellt. Ihr Fazit: "Alle Kommunen stehen vor einer großen Herausforderung."
Von den 175 Neuankömmlingen stammen 65 aus dem Kosovo, 35 Menschen aus Serbien, 21 aus Albanien, 19 Flüchtlinge sind Syrer und 15 haben ihre Heimat im Sudan verlassen. Derzeit leben insgesamt rund 400 Menschen im Kreis Stade, bei denen ein Asylverfahren läuft.
Hinzu kommen weitere 400 Menschen, bei denen das Asylverfahren noch nicht begonnen hat. Einer der Gründe dafür ist die Überlastung in den Erstaufnahmeeinrichtungen in Niedersachsen. Flüchtlinge werden häufig auf die Landkreise verteilt, bevor sie ihren Antrag auf Asyl gestellt haben.
In der Statistik der Ausländerbehörde sind weitere 400 Ausländer erfasst, die im Landkreis Stade leben, aber nur geduldet werden. Bei dieser Gruppe besteht vor dem Gesetz eine Ausreisepflicht.
Bis zum Ende des dritten Quartals 2015 werden voraussichtlich 870 Menschen auf der Flucht im Landkreis Stade ankommen. Das sind die Zahlen, die Bund und Land der Stader Kreisverwaltung nennen. Weil 175 Flüchtlinge im ersten Quartal gekommen sind, müssen sich die Kommunen auf die Aufnahme von weiteren 700 Menschen vorbereiten.
Allerdings, so Nicole Streitz, seien das Schätzungen. Es könne auch sein, dassdie
Anzahl noch erhöhen werde. "Das ist eine Aufgabe, die Kreis und Kommunen nur gemeinsam stemmen können", so Streitz.
• Allgemeine Zahlen: Ende Februar 2015 haben 11.700 Menschen ohne deutschen Pass im Landkreis Stade gelebt. Davon stammen 6.034 aus EU-Staaten. Die meisten, nämlich 2.635, kommen aus Polen, gefolgt von der Türkei mit 1.800 und Rumänien mit 460 Menschen.
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