390 Fußballfelder wären für Buxtehuder Hochwasserschutz notwendig
tk. Buxtehude. Bürgermeister Jürgen Badur und die Stadtverwaltung starten eine Informations-Initiative zu den geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen in der Innenstadt. Ein Bürgerbegehren soll den geplanten Deichbau kippen. "Das Bürgerbegehren will ich nicht verhindern", sagt Badur. Über die Folgen eines Bürgerentscheids will er aber umfassend aufklären.
Hintergrund: In den Köpfen vieler Menschen stecken noch die ursprünglichen innerstädtischen Deichbaupläne des Deichverbands. Der war schon in der Vorplanung mit Brachialgewalt vorgegangen und hatte etwa den Grüngürtel entlang der Este zum Abholzen freigegeben. "In den Köpfen stecken noch zu viele Horrorszenarien", sagt Badur.
So sollen jetzt keine massiven Bollwerke errichtet werden und das Grün solle weitgehend erhalten bleiben. Spundwände werden verklinkert, an manchen Stellen können sie auch bepflanzt werden.
Ein Beispiel für die runderneuerte Eindeichung: Statt massiver Wälle im Stadtpark sollen Terrassen entstehen, die weit vom Ufer zurückgenommen werden. Einiges, was geplant wird, findet Eckhard Dittmer von der Stadtentwässerung nicht nur besser als die alten Pläne - er sagt sogar: "Teilweise wird die Stadt attraktiver."
Bürgermeister Jürgen Badur betont, dass er die auf nachhaltigen Hochwasserschutz ausgerichteten Pläne - also Polder - gut findet. Nur lassen sich diese Dinge nicht kurzfristig umsetzen. Allein die notwendigen Flächen können nicht kurzfristig organsisiert werden. Laut Berechnungen der Stadtentwässerung bedarf es eines Areals von 280 Hektar, um etwa 3,5 Millionen Kubikmeter Wasser aufzufangen. Das entspricht einer Fläche von rund 390 Fußballfeldern.
Was Badur im Vorfeld der Bürgerbegehrens deutlich machen will: Ein Nein zu den Deichbauplänen hat direkte Auswirkungen. So werden Teile der Innenstadt nicht mehr bebaut werden dürfen. Sie werden als Überschwemmungsgebiete vom Land festgesetzt. Dieses Verfahren läuft und wird gegen Ende des Jahres abgeschlossen sein. Es wird schwer bis unmöglich werden, noch ein Haus im Überschwemmungsgebiet zu errichten. Selbst Anbauten seien in der Regel verboten, so Badur. Hinzu käme, dass Menschen, die in diesen Gebieten Immobilien besitzen, ihre Häuser kaum noch versichert bekommen.
• Eine Einwohnerversammlung zum Hochwasserschutz wird am Montag, 26. August, um 19 Uhr im Stadthaus (Sitzungssaal 3. OG) stattfinden.
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