50 Euro Eintritt für die Notaufnahme im Krankenhaus?
Vorschlag der Kassenärztlichen Vereinigung wird kontrovers diskutiert
tk. Landkreis. Für diesen Vorschlag gab es sehr viel Kritik: Um die überfüllten Notaufnahmen der Krankenhäuser zu entlasten, sollte eine Eintrittsgebühr von 50 Euro für den Besuch der Notfalleinrichtungen erhoben werden, schlug die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Deutschland vor. Von Politik und Ärzteverbänden gab es Gegenwind. Es dürfe nicht sein, dass ernsthaft Erkrankte aus Geldmangel nicht in die Notaufnahme kämen. Aber: Die Debatte zeigt auch, dass dringend Handlungsbedarf besteht.
Das Dilemma: Immer mehr Menschen suchen mit nur leichten Erkrankungen, oder obwohl ihre gesundheitliche Beeinträchtigung schon länger besteht, die Notaufnahmen auf. Auch die Zahl derer, die in die Notaufnahmen kommen, weil sie nicht wochen- oder monatelang auf einen Facharzttermin warten wollen, steigt. Wer in den Landkreisen Stade und Harburg abends und am Wochenende bei leichteren Beschwerden einen Arzt konsultieren möchte, ist beim Bereitschaftsdienst der KV richtig. Diese Praxen sind an die Krankenhäuser in Winsen, Buchholz, Buxtehude und Stade angeschlossen und unter der Telefonnummer 116 117 zu erreichen."Die Öffnungszeiten werden den Bedarfen angepasst", sagt Michael Schmitz, Geschäftsführer der KV in Stade. Was viele Patienten seiner Meinung aber nicht wissen: Auch außerhalb der Praxiszeiten sind Ärzte unter der Telefonnummer 116 117 zu erreichen und kommen, wenn der Patient nicht mobil ist, auch nach Hause. Abends ab 19 Uhr und an den Wochenenden ist somit rund um die Uhr ein Arzt erreichbar.
Dr. Christian Pott, Chefarzt und ärztlicher Direktor am Buchholzer Krankenhaus, lobt grundsätzlich die Zusammenarbeit zwischen KV-Bereitschaftspraxis und den Notaufnahmen in den Krankenhäusern Winsen und Buchholz. Für ihn sei eine längere Öffnungszeit dieser Praxen aber wünschenswert. "Wenn die geschlossen sind, sind unsere Notaufnahmen voller." Als eine Möglichkeit, das Problem zu lösen, schlägt er eine gemeinsame Patientenaufnahme in den Krankenhäusern vor. Patienten würden von dort dann entweder in die Notaufnahme oder in die Bereitschaftspraxis geschickt. Das allerdings sei nur mit einem neuen Konzept und Veränderungen im Sozialrecht möglich. Denn bislang werden die beiden medizinischen Einrichtungen aus unterschiedlichen Töpfen finanziert. Ein weiterer Wunsch des Chefarztes für die Entlastung der Notaufnahmen: Facharzt-Termine müssten zeitnaher vergeben werden. "Dann kommen diese Patienten nicht zu uns in die Notaufnahme.
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